Borneo brennt - schon wieder

13 000 Quadratkilometer - einfach verbrannt

13 000 Quadratkilometer - einfach verbrannt (Bild: BOS Stiftung)

Es ist wie ein Déjà-vu: Kaum ist die E-Mail geöffnet, sind die katastrophalen Bilder der Waldbrände von 2015 zurück in unseren Köpfen. Monatelang brannte damals der Regenwald auf Borneo und Sumatra. Immense Regenwaldflächen wurden zerstört, tausende Orang-Utans starben in den Flammen und die komplette Region war über Wochen in giftigen, lebensbedrohlichen Rauch gehüllt. Jetzt brennt es erneut. In nur drei Tage wurden in der Mawas-Region in Zentral-Kalimantan 130 Quadratkilometer Regenwald zerstört.

 

Das entspricht der Fläche von 13 000 Fussballfeldern. BOS spricht von den schlimmsten Bränden seit 2015.

Gefahr noch lange nicht gebannt

BOS war und ist massiv in die Brandbekämpfung involviert. Am 17. Juli ist es unseren mobilen Löschteams endlich gelungen, die Flammen zumindest an der Oberfläche erfolgreich zu bekämpfen. Doch tief in den seit Jahren ausgetrockneten Torfmoorböden schwellen die Brände unsichtbar über Monate hinweg weiter. Ein Windhauch genügt, um die Feuer erneut anzufachen. Aktuell patrouillieren deshalb 15 Mann in Schichten rund um die Uhr durch das Gebiet, das noch immer in dichten Rauch gehüllt ist. Das erschwert nicht nur die Sicht auf die Brandherde. Der Rauch belastet vor allem auch die Gesundheit der Teams und der Tiere.
Helikopter löschen die Flammen aus der Luft (Bild: BOS Stiftung)

Helikopter löschen die Flammen aus der Luft (Bild: BOS Stiftung)

Brandursache gefunden

Die Ursache - Illegeale Holzfäller haben vermutlich die Brände gelegt

Die Ursache - Illegale Holzfäller (Bild: BOS Stiftung)

Auf ihren Kontrollgängen haben die Teams die vermutlichen Auslöser der Feuer bereits entdeckt. In einigen Kanälen treiben Baumstämme flussabwärts. Wahrscheinlich haben illegale Holzfäller die Brände gelegt, um so das Grass an den Uferböschungen zu entfernen. Auf diesem Wege werden die Kanäle verbreitert und das Steckenbleiben der Baumstämme verhindert.

Helfen Sie mit

Mit unserem SOS Borneo Projekt sind wir mitten in der Mawas-Region aktiv. Die Projektaktivitäten kombinieren gleich mehrere Lösungsansätze für das obige Problem:
  • BOS-Brandschutzteams: Im Rahmen des Projektes werden Brandschutzteams ausgebildet und ausgerüstet. Sie bekämpfen nicht nur die Feuer, sondern patrouillieren regelmässig im Gebiet und halten dabei auch nach illegalen Holzeinschlägen Ausschau.
  • Blockieren kleiner und grosser Kanäle: Das SOS Borneo Projekt verschliesst ehemalige Entwässerungskanäle. So wird das Wasser im Boden gehalten, der natürliche Brandschutz wieder hergestellt und die illegalen Transportwege der Holzfäller und Wilderer blockiert.
  • Mit Mikrokrediten, Einkommensprojekten oder als Arbeitgeber schaffen wir alternative Einnahmequellen zur Wilderei und zum illegalen Holzeinschlag.
  • Gesundheits- und Infrastrukturprojekte verbessern die Lebenssituation der Menschen und stärken den Rückhalt in der lokalen Bevölkerung.
  • Wiederaufforstung zerstörter Regenwaldflächen: Unsere Baumschulen sind nicht nur Lieferanten für neue Setzlinge, die wir in der Mawas-Region seit Jahren gemeinsam mit lokalen Teams pflanzen. Sie sind auch ein wichtiger Arbeitgeber vor Ort.
Indem Sie für das SOS Borneo Projekt spenden, unterstützten Sie all diese Massnahmen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!