Eine neue Sonne scheint in Batikap
Meklie zeigt ihr Baby (Bild: BOS Stiftung)
Vor einigen Wochen machte sich unser Post-Release Monitoring (PRM)-Team mit einem klaren Ziel vor Augen auf den Weg ins Schutzgebiet Bukit Batikap, Zentral-Kalimantan: Es wollte die frisch gebackene Orang-Utan-Mutter Meklies finden und das Geschlecht des neugeborenes Orang-Utan- Babys Matahari bestimmen.
Das PRM-Team hatte Glück und sichtete Mutter und Kind bereits gegen Mittag. Wie erwartet verhielt sich Meklies dem kleinen orangenen Fellbündel gegenüber sehr aufmerksam und beschützend. Sie verbrachte die meiste Zeit hoch oben auf den Bäumen, ungefähr 25-30 Meter über Boden. Meklies stärkte sich mit Waldfrüchten und jungen knackigen Blättern. Mutter und Kind waren erfreulicherweise bei guter Gesundheit. Lebhaft bewegte sich das Weibchen immer wieder zu einem anderen Ort im tiefen Regenwald. Und Baby Matahari hielt sich an der Mutter fest und saugte kräftig an deren Brust. Matahari bedeutet auf Indonesisch „Sonne“ – sinnbildlich für dieses leuchtende neue Leben im Dschungel.
Das PRM-Team hatte nun die schwierige Aufgabe zu bestimmen, ob es sich bei Matahari um ein Weibchen oder ein Männchen handelt. Doch wie bestimmt man das Geschlecht eines wild geborenen Orang-Utan-Babys ohne störende Intervention? Mit Geduld und Zeit. Dem Mutterinstinkt folgend stellen sich Orang-Utans wenn immer möglich schützend vor ihr Baby oder halten dieses verborgen am Körper. Ein Neugeborenes klar und gut zu sehen ist daher sehr schwierig.
Das PRM-Team folgte Mutter und Kind möglichst unauffällig. Dabei schauten die Mitarbeitenden immer nach oben, in anstrengender Haltung. Manchmal kann eine solche Suche stunden-, gar tagelang dauern. Eine halsbrecherische Aufgabe im wahrsten Sinne des Wortes. Dieses Mal hatte das Team Glück. Nach nur wenigen Stunden konnten die Mitarbeiter ein Foto des Babys aufnehmen und der Veterinär stellte fest: „Es ist ein Weibchen“.
Der Nachwuchs ist noch schüchtern (Bild: BOS Stiftung)