Enrichments in der Orang-Utan Ausbildung

Metallkorb

In den ersten sieben Jahren lernen Orang-Utan-Babies von ihren Müttern alles, um später eigenständig in der Wildnis zu überleben. Den verwaisten Orang-Utan-Babies in den Rettungsstationen aber wurde dieses Recht genommen. Anders als ihre Kollegen in Freiheit können sie nicht mehr unter der liebevollen Anleitung ihrer Mütter aufwachsen. Wer aber unterrichtet ein Orang-Utan Waisenkind? In den BOS Rettungsstationen übernehmen die Babysitter die Mutterrolle. Sie zeigen den Orang-Utans, wie man auf Bäume klettert, von Ast zu Ast schwingt, welche Gefahren im Regenwald lauern und wo man etwas zu Essen findet. Doch ein Mensch bleibt ein Mensch und so müssen wir manchmal erfinderisch sein. Ausserdem soll das Lernen Spass machen.

 

Abgucken erlaubt

In beiden Rettungsstationen nutzen wir daher sogenannte „Enrichment Tools“, um den Orang-Utans auf natürliche Weise ihren Lebensraum näher zu bringen, um ihnen das Wissen und die Fähigkeiten für das Überleben in Freiheit zu vermitteln und um sie bei Laune zu halten. Mit einfachen Hilfsmitteln stellen wir die Orang-Utans immer wieder vor Herausforderungen und animieren sie so, ihre Intelligenz zu nutzen und eigene Lösungswege zu finden. Manche sind dabei sehr kreativ, andere wiederum schauen einfach nur ab. Doch anders als bei uns ist in der Waldschule Abgucken erlaubt, denn letztlich zählt nur der Erfolg.

Der Metallkorb

Da ein Orang-Utan einen Grossteil seines Lebens durch die Wipfel der Regenwaldbäume streift, findet er dort auch den Grossteil seiner Nahrung. Um die Orang-Utans zum Klettern zu ermutigen und um ihnen zu zeigen, wo und welche Nahrung sie in den Bäumen finden können, werden Metallkörbe mit leckeren Früchten an hölzernen Stangen befestigt. Wie im echten Leben kommt es dabei aber auch schon mal zu kleinen Rangeleien und so lernen die Babies neben dem Klettern auch, sich gegen einen Konkurrenten durchzusetzen.
Metallkorb

Der Früchte-Eisblock

Früchte-Eisblock
Natürlich gibt es in Borneo keine eingefrorenen Früchte. Jedoch Unmengen an Nahrung, die nicht direkt zugänglich ist. Termiten, Ameisen und viele andere Insekten leben in verwitterten Bäumen. Mit den eingefrorenen Früchten werden die Orang-Utans gezwungen, Methoden und Werkzeuge zu entwickeln oder falls notwendig auch Gegenstände zu zerschlagen, um an die Leckereien im Inneren zu gelangen. Ob man nun an Früchte in einem Eisblock oder an Insekten in einem Baumstumpf gelangen möchte: Der Weg ist letztlich oft derselbe. Ausserdem tut auch den Orang-Utans die Abkühlung gut. Wer isst nicht gerne Glacé...

Der Fruchtball oder die Plastikröhre

In Plastikbällen mit ca. 2cm tiefen Löchern oder in Plastikröhren mit Löchern verstecken die Babysitter Honig, Fruchtstückchen, Gemüse und Vieles mehr. Um an die Leckereien im Inneren der Spielzeuge zu kommen, entwickeln die Orang-Utans durchaus recht eigenwillige und individuelle Strategien. Viele nutzen ganz einfach einen Finger, manche aber nutzen kleine Stöckchen, andere schlicht die Zunge. Doch egal wie: Am Schluss zählt nur die Tatsache, dass man an die Leckereien kommt. 
Plastikröhre

Lernen nur mit Hilfe möglich

Damit die Orang-Utans lernen können, brauchen sie regelmässige und planbare Hilfe.

 

Ab 60 Franken im Jahr unterstützen Sie die Arbeit von BOS Schweiz und damit:

  • Die Rettung und Rehabilitation von Orang-Utans
  • Den Schutz und Erhalt des Regenwaldes
  • Unsere Arbeit in der Schweiz (u.a. Aufklärungs- und Bildungsprojekte)