Lachgas zum Lachen??

Abholzung setzt Lachgas frei

Nein! Wenn wir die Feuchtgebiete der Welt zur landwirtschaftlichen Nutzung umfunktionieren, wird jede Menge verborgenes Treibhausgas freigesetzt. Nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen handelt es sich genau genommen um Lachgas 1 , welches die Torfmoorböden ansonsten binden.

 

Torfmoorböden muss man sich wie Schwämme vorstellen. Vollgesogen mit Wasser schliessen sie – durch das Wasser luftdicht versiegelt – riesige Mengen von unvollständig verrottetem Pflanzenmaterial ein. Werden die Torfgebiete trocken gelegt, in dem man ihre Wälder abholzt, brandrodet und Entwässerungskanäle gräbt, wird zwar enorm fruchtbares Land gewonnen. Gleichzeitig gelangt aber auch eine unglaubliche Menge an Treibhausgasen in die Atmosphäre: Sauerstoff dringt in die ausgetrockneten und rissigen Böden ein, sodass Mikroorganismen das abgestorbene Pflanzenmaterial weiter zersetzen. Zudem geraten die Brandrodungen ausser Kontrolle und die Brände schwelen unterirdisch oft wochen- bis monatelang weiter. Auch dabei wird CO2 in unvorstellbaren Mengen freigesetzt.

 

So geschehen in Indonesien in den Jahren 1997 und 2015, als aussergewöhnlich starke und lange Wald- und Torfbrände das Land verwüsteten und ein giftiger Rauch über Monate die komplette Region einhüllte. Die Emissionen durch Torfbrände in Indonesien 2015 übertrafen für den Monat September die Emissionen der gesamten Ökonomie der USA. 2

Dass es zu so verheerenden Katastrophen kommen kann, ist einerseits der Industrie und ihrer Gier nach „kostengünstigem“ Palmöl und andrerseits dem Wetterphänomen „el Niño“ 3 geschuldet. Alle fünf bis 10 Jahre verursacht die Entstehung von „el Niño“ auf Grund der Erwärmung des Pazifiks eine Umkehrung der Winde, was für Indonesien eine extreme Dürre, für Südamerika Überschwemmung zur Folge hat. Leider wird genau diese Dürre ausgenutzt, um Brände zu legen. Quasi „von selbst“ rodet sich so der Regenwald, sodass danach bequem (Palmöl)plantagen entstehen können. Legal wie illegal wird diese Methode von lokalen Bauern und Grosskonzernen genutzt.
Doch wie kostengünstig und effizient ist das billige Palmöl noch, wenn diese Kosten mitkalkuliert würden? Kann man da noch von „kostengünstig“ sprechen, wenn die Rechnung in der Zukunft beglichen werden muss?

Aufforsten im Rahmen der One-Tree-One-Life-Kampagne

Genau hier möchte unsere „One-Tree-One-Life“ – Kampagne aktiv gegensteuern. Gemeinsam mit Volontären aus der Schweiz und v.a. lokalen Kräften forsten wir zerstörte Regenwaldgebiete in Zentral- und Ost-Kalimantan wieder auf. So wirken wir dem Klimawandel entgegen und schaffen neuen Lebensraum für Orang-Utans und andere vom Aussterben bedrohte Arten. Spende oder verschenke auch Du Setzlinge!

Quellen:

1) http://www.iflscience.com/environment/draining-peatlands- will-release- massive-amounts- of-laughing- gas-into- the-atmosphere 06.04.18

2) https://de.wikipedia.org/wiki/Torf, Art. 7.1, 05.04.18

3) 3 Sat, El niño – wenn das Wetter verrückt spielt (TV Doku)