Hintergrund und Ziele

Zweck und Hintergründe

 

Seit der Gründung von BOS Schweiz im Jahr 2004 engagieren wir uns für den Schutz der letzten Borneo-Orang-Utans und den Erhalt ihres Lebensraumes.

 

Mit unseren Orang-Utan- und Waldschutz-Freundinnen und -Freunden und unseren BOS-Partnerorganisationen sind wir zu einem grossen BOS-Netzwerk zusammengewachsen.

Unsere Vision

Orang-Utans leben frei und sicher in ihrem natürlichen Lebensraum.

Unsere Mission

Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung und weiteren Partnerinnen und Partnern schützen wir Orang-Utans und ihren Lebensraum. Mit Projekten in Indonesien und in der Schweiz.

 

 

Unser Vereinszweck

„Zweck des Vereins ist der Arten- , Tier- , Natur- und Umweltschutz in Indonesien und Malaysien, im Speziellen die Förderung des Schutzes und der Erhaltung der Orang-Utans und deren Lebensräume, dem tropischen Regenwald in Borneo. Um Zweck und Ziel des Vereins zu erfüllen, werden Mitglieder geworben, zu Spenden aufgerufen, Stiftungsgelder beantragt, Informationsveranstaltungen durchgeführt, Informationsmaterial ausgegeben und Kontakte zu internationalen Institutionen zum Zwecke der Zusammenarbeit gefördert.“

(Auszug aus den Statuten von BOS Schweiz)

Unsere Projektpartnerschaft

Langfristige Zusammenarbeit und konzentrierte Förderung ist uns wichtig. Darum unterstützen wir seit unserer Gründung vor allem die Projekte der BOS Foundation. Diese leitet das inzwischen weltweit grösste Primaten-Schutzprogramm mit Vorbildfunktion für ähnliche Vorhaben. Hier lesen Sie die Geschichte der BOS Foundation: Zum Artikel.

Geschichte des Vereins

Der gemeinnützige Verein BOS Schweiz wurde im Jahr 2004 als Borneo Orangutan Survival Association Schweiz in Zürich gegründet. Bedingt durch Abholzung, Wilderei und verheerende Waldbrände in 1997/98 stieg damals die Anzahl der Neuankömmlinge in den BOS-Rettungsstationen auf Borneo in Indonesien rasant an. Die BOS Foundation konnte die enormen Kosten für die Versorgung und Rehabilitation der oft verwaisten, verletzten und traumatisierten Orang-Utans nicht aus eigener Kraft decken und suchte nach neuen, verlässlichen Finanzpartnerinnen und Finanzpartnern.
Aufgrund privater Kontakte zur BOS Foundation erhielten Reto Davatz, Elisabeth Labes und Thomas Kamm Anfang der 2000er Jahre Einblick in die dramatische Situation der Orang-Utans und in die grossflächige Regenwaldzerstörung auf Borneo. Sensibilisiert durch die Situation und überzeugt vom Engagement der BOS Foundation entstand die Motivation, sich in der Schweiz langfristig für die Projekte der Stiftung einzusetzen. Im Dezember 2004 gründeten sie zu dritt BOS Schweiz. Im April 2005 befreite das Kantonale Steueramt Zürich mit Wirkung ab 1.12.2004 den Verein offiziell von der Steuer (Steuerbefreiungsnummer 13/10 451). Durch den Status der Gemeinnützigkeit wurden finanzielle Zuwendungen steuerlich absetzbar.
BOS Schweiz ist formell eine Drittleistungsorganisation mit ausländischer Nutzniesserin. Aufgrund des kontinuierlich hohen finanziellen Bedarfs der indonesischen Partnerorganisation bei der Umsetzung von Arten- und Regenwaldschutzprojekten sieht der Verein seine primäre Aufgabe in der Beschaffung und Bereitstellung von Finanzmitteln und in der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Problematik des Orang-Utan-Sterbens.
Bis Anfang 2008 wurde BOS Schweiz ehrenamtlich geführt. Im Laufe der Jahre professionalisierte sich der Verein jedoch erheblich. Mit Unterstützung einer Start-up-Finanzierung wurde am 1. April 2009 die physische Geschäftsstelle in Zürich eröffnet und eine Geschäftsführungsposition geschaffen. Im Folgejahr konnte der erste Mitarbeiter für die Spender*innenbetreuung angestellt werden. Seitdem hat sich der Verein mit neuen Austauschpartnern und -partnerinnen in der Schweiz und im Ausland vernetzt, die Zusammenarbeit mit der BOS Foundation und weiteren Organisationen in Indonesien intensiviert und neue Fundraisingbereiche und -kampagnen aufgebaut. Der Verein versendet mehrmals pro Jahr einen Spendenaufruf sowie ein Magazin an Gönner*innen, organisiert Informationsveranstaltungen, Volontärreisen, ein Bildungsprogramm für Kinder und vieles mehr. Gönner*innen können die Projekte durch ungebundene Spenden, Patenschaften oder durch an ein bestimmtes Projekt gebundene Spenden unterstützen. Es werden zudem Spenden von privaten Institutionen und Unternehmen eingeworben. BOS Schweiz ist an den jährlich stattfindenden Partner Meetings der BOS Foundation in Indonesien vertreten und besucht mindestens einmal pro Jahr die geförderten Projekte. Gemeinsam mit den BOS-Kolleginnen und -Kollegen plant BOS Schweiz Projekte, überwacht deren Implementierung und kontrolliert die Verwendung der Spendengelder. Heute umfasst die Geschäftsstelle 5-6 Vollzeitstellen, die sehr tatkräftig von freiwilligen Helferinnen und Helfern unterstützt werden.  

Unsere Projektarbeit vor Ort konzentriert sich auf die vier Bereiche Orang-Utan-Rettung und -Rehabilitation, Auswilderungen, Waldschutz und Community Development. Seit 2011 unterstützt BOS Schweiz marginalisierte dörfliche Gemeinschaften (v.a. Frauen) in Zentral- und Ost-Kalimantan darin, eigene Mikrokreditsysteme zu etablieren und so ihre Einkommenssituation dauerhaft zu verbessern. Unser Ziel ist es, nachhaltige Einkommensquellen und damit Alternativen zu einer Anstellung auf einer Palmölplantage oder zu illegalen Aktivitäten (d.h. zum Holzeinschlag oder zur Wilderei) zu schaffen. Auch Projekte in den Bereichen Bildung und Gesundheit stehen auf unserer Agenda.

Vor allem dank grosser stiftungsfinanzierter Projekte ist BOS Schweiz zu einer der wichtigsten und finanzstärksten BOS-Partnerorganisationen geworden. Seit 2015 unterstützt BOS Schweiz die Projekte der BOS Foundation im siebenstelligen Bereich. Wir sind stolz, massgeblich zu diesen Erfolgen beigetragen zu haben: Mehr als 3000 gerettete Orang-Utans seit der Gründung der BOS Foundation 1991, knapp 400 Orang-Utans und Malaienbären, die täglich von BOS versorgt werden, 527 Orang-Utans, die seit 2012 in geschützte Waldgebiete ausgewildert wurden und dort mindestens 34 Babys in Freiheit geboren haben. BOS trägt durch ein beispielloses Auswilderungsprogramm zum Erhalt der Art bei, indem neue wilde Populationen angesiedelt werden. Knapp 4600 km2 Regenwald stehen heute unter unserem Schutz. BOS ist das grösste Primatenschutzprogramm der Welt mit Vorbildfunktion für ähnliche Vorhaben.