BOS rettet drei weitere Orang-Utan-Waisen

Gerettetes Orang-Utan-Baby Ramangai

© BOS Foundation | Indrayana

Bereits im ersten Jahresquartal war Borneo Orangutan Survival (BOS) in Indonesien an drei Orang-Utan-Rettungen beteiligt. Die geretteten Babys im Alter zwischen sechs und zehn Monaten erhalten in der BOS-Rettungsstation Nyaru Menteng die Chance auf eine Rehabilitation und spätere Auswilderung in geschützte Regenwaldgebiete. Bis dahin ist es ein weiter Weg: Die jungen Orang-Utan-Waisen sind schwer traumatisiert vom Verlust ihrer Mütter.

Die Borneo-Orang-Utans sind akut vom Aussterben bedroht – insbesondere aufgrund von Lebensraumverlust durch Abholzung und Plantagen, aber auch durch illegalen Wildtierhandel oder Wilderei. Orang-Utan-Mütter werden etwa erschossen oder totgeschlagen, wenn sie auf der Suche nach Nahrung Ölpalmplantagen durchqueren. Ihre Jungen werden ihnen gewaltsam entrissen, um auf dem Schwarzmarkt verkauft zu werden.

 

«Die drei geretteten Orang-Utan-Babys, sind ein weiterer trauriger Beweis dafür, dass die profitgetriebene Ausbeutung der Natur anhält. Der Konflikt zwischen Menschen und Wildtieren verschärft sich – Verlierer*innen sind die Orang-Utans, die mit uns Menschen immerhin 97 Prozent ihrer DNA teilen und damit zu unseren engsten Verwandten gehören.»

Dr. Sophia Benz, Geschäftsführerin BOS Schweiz

 

Bei den neuesten Rettungsfällen handelt es sich um Jungtiere, die aus Privathaushalten beschlagnahmt wurden. Der zehn Monate alte Säugling Onyer wurde BOS am 15. Februar von einem Anwohner übergeben, der behauptete, das Baby verlassen in einem Waldgebiet unweit seines Feldes gefunden zu haben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass seine Mutter getötet worden ist. Onyer ist guter Gesundheit und befindet sich derzeit in Quarantäne, bevor er ins Babyhaus der Rettungsstation umziehen wird.

 

Gerettetes Orang-Utan-Baby Onyer

Orang-Utan-Baby Onyer © BOS Foundation | Indrayana

Ebenfalls unter den geretteten Tieren ist Ramangai, ein etwa sechs Monate altes Orang-Utan-Männchen, das am 1. März entlang des Flusses Mangei gerettet wurde. Eine gemeinsame Rettungstruppe mit Mitarbeitenden von BOS und der indonesischen Naturschutzbehörde BKSDA unterzog sich einer siebenstündigen Reise, um zum Fundort des Orang-Utans zu gelangen. Nach Aussagen eines ansässigen Dorfbewohners wurde er im Wald entdeckt, als er von einem Baum fiel – angeblich ohne jegliche Spur von seiner Mutter. Das aufgefundene Baby wurde in der Obhut des Finders tagelang nur mit Kaffee und Bananen gefüttert, weshalb es schwach war und unter Dehydrierung litt. Als sich der Zustand des Jungtieres weiter verschlechterte, informierte der Dorfbewohner das Rettungsteam. Auf dem Weg in die Rettungsstation wurde Ramangai über eine Infusion Flüssigkeit verabreicht. Er leidet noch an Fieber und wird weiterhin medizinisch versorgt und sorgfältig überwacht. 

Gerettetes Orang-Utan-Baby Ramangai

Orang-Utan-Baby Ramangai © BOS Foundation | Indrayana

Ein weiteres Orang-Utan-Baby wurde am 23. März der BOS-Rettungsstation Nyaru Menteng übergeben. Das weibliche Jungtier wurde von einem Bauern entdeckt, der dieses angeblich verlassen aufgefunden haben soll. Nach rund einer Woche gab er das Orang-Utan-Baby freiwillig ab.

Gerettetes Orang-Utan-Baby

Gerettetes Orang-Utan-Baby © BOS Foundation | Indrayana

«Auch während der Pandemie setzen wir die Rettung von Orang-Utans in Not unter strengsten Sicherheitsmassnahmen fort. Unter den aktuellen Einschränkungen benötigen wir zunehmend die Unterstützung aller beteiligter Parteien, um unsere Bemühungen zum Schutz der Orang-Utans und ihres Lebensraumes fortsetzen zu können.»


Denny Kurniawan, Projektleiter in der BOS-Rettungsstation Nyaru Menteng


Natürlicherweise werden junge Orang-Utans bis zu acht Jahre von ihren Müttern versorgt. Von ihnen lernen sie alle Fähigkeiten, um später eigenständig in der rauen Wildnis des Regenwaldes zu überleben. In der BOS-Rettungsstation Nyaru Menteng in Zentral-Kalimantan übernehmen diese Aufgabe nun menschliche Ersatzmütter, die ihre Schützlinge bis zu neun Jahre lang in der Waldschule auf ein eigenständiges Leben in der Freiheit geschützter Regenwaldgebiete vorbereiten.

 

Gerettetes Orang-Utan-Baby Ramangai

Orang-Utan-Baby Ramangai © BOS Foundation | Indrayana

«Wir haben diese drei Orang-Utans glücklicherweise ohne körperliche Verletzungen wie Stich- oder Schusswunden aufgefunden. Derzeit befinden sich die Babys noch in Quarantäne. Trotz des erlittenen Traumas zeigen sie erste positive Fortschritte. Angesichts ihres stabilen körperlichen Zustands und ihres gesunden Appetits sind wir zuversichtlich, dass sie nach der Quarantäne den Rehabilitationsprozess durchlaufen können.»

Dr. Agus Fahroni, Tierarzt in der BOS-Rettungsstation Nyaru Menteng

 

 

 

Helfen Sie uns bei der Versorgung der Orang-Utan-Waisen

Im grössten Primatenschutz-Programm der Welt versorgt die BOS Foundation fast 500 verletzte, traumatisierte und verwaiste Orang-Utans – und das 365 Tage im Jahr. Dank Ihrer Hilfe bekommen diese Tiere eine zweite Chance auf ein Leben in Freiheit.

 

Herzlichen Dank!

 

 

Information für Medienschaffende

 

 

IHRE ANSPRECHPERSON:

Laura Clauderotti, Leiterin Kommunikation
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