Orang-Utan-Tourismus Ade

Orang-Utan-Tourismus

© Phil Hofmann/BOS Foundation – Orang-Utans Marlon und Marlin

Wer in den letzten zwei Jahren nach Samboja Lestari gereist ist, der kennt sie: Orang-Utan-Baby Marlon und seine Mutter Marlin. Die beiden sind ein wahrer Publikumsmagnet und leben auf einer der Vor-Auswilderungsinseln unterhalb der Lodge in der BOS-Rettungsstation Samboja Lestari.

 

Was kaum einer weiss: Marlins Mutter ist ein gerettetes ehemaliges Zoo-Tier. Als sie damals zu BOS kam, hatte sie bereits ihr Baby Marlin zur Welt gebracht. Der Zoo übergab jedoch nur die Mutter an die Orang-Utan-Retter. Ihr Baby folgte erst zwei Jahre später.

Mutter-Kind-Beziehung ist eine ganz besondere

Und wer weiss, wie wichtig Orang-Utan-Mütter für ihre Kleinen sind, der kann erahnen, was das für die kleine Marlin damals bedeutete. Marlins Mutter (praktisch die Grossmutter von Marlon) ist längst ausgewildert. Und auch Marlin selbst war bereits auf einer Vor-Auswilderungsinsel, als ihr die Schwangerschaft mit Marlon einen Strich durch die Rechnung machte. Baby-Marlon ist mittlerweile 2 Jahre alt, ein kleiner Angeber und Kletteraffe. Marlin hadert noch etwas mit ihrer Mutterrolle. Trotzdem stehen die Chancen der beiden gut, gemeinsam ausgewildert zu werden.

 

Die Red Flag Film Crew ist berührt von Marlin und Baby Marlon

 

Das Schicksal von Marlin und Marlon berührte auch die Red Flag Film Crew: Aaron GekoskiChris Scarffe (aus Madagaskar) und Will Foster-Grundy (aus Malaysia). In den letzten Tagen begleiteten sie BOS Schweiz in Borneo, um eine ganz besondere Geschichte zu Ende zu erzählen: In Thailand und Indonesien hatten sie zuvor Orang-Utans portraitiert, die in Tiershows wie Thai-Boxkämpfen sowie Zoos und anderen Touristen-Attraktionen wie dem Selfie-Business ausgebeutet werden.

 

 

Schicksale aus Tiershows

Nur selten können Orang-Utans aus den erbärmlichen Bedingungen, in denen sie dort leben, gerettet werden. Für Tiere, die bereits im Ausland zur Welt kamen, endet die Reise dort. Den Rest ihres Lebens verbringen sie bestenfalls im Käfig eines thailändischen Rettungsprogramms. 

Wilde Orang-Utans, die jedoch illegal ins Ausland geschmuggelt wurden, können zurück in ihre Heimat – den indonesischen Regenwald – gebracht werden. In diesen Fällen greifen internationale Artenschutzabkommen. Aber es ist ein langer, kostspieliger und nervenaufreibender Prozess für alle Involvierten.

Das Schicksal von Marlon und Marlin berührt Aaron Gekoski und sein Film-Team

© Aaron Gekoski/BOS Foundation – Die Red Flag Film Crew zu Beginn des erste Drehtages

   

Tiere aus Touristen-Attraktionen oft nicht mehr auswilderbar

Romeo, Rambo, Fani und Co. aus Zirkussen und Zoos

© Phil Hofmann/BOS Foundation – Romeo in Samboja Lestari

 

Doch für manche Tiere, die von BOS zurückgeführt wurden, haben sich die Strapazen bereits gelohnt. Einige ehemalige Zoo- und Zirkus-Tiere konnte BOS rehabilitieren und wieder auswildern. Andere warten noch immer auf ein Leben in der Freiheit auf Vor-Auswilderungsinseln. 


Romeo, Rambo, Fani und Co. wurden aus Zirkussen und Zoos im In- und Ausland befreit. Ihr gesamtes Leben haben sie in Gefangenschaft verbracht. Sie gelten deshalb als nicht auswilderbar. Trotzdem leben sie heute bei BOS ausserhalb von Käfigen – auf einer Vor-Auswilderungsinsel in Samboja Lestari.

 

BOS ermöglicht Orang-Utans wie Romeo ein Leben ausserhalb von Käfigen

Romeo – ein ehemaliges Zootier aus Taiwan – kam Hepatitis infiziert in der BOS-Rettungsstation an und musste lange isoliert im Käfig gehalten werden. Dass er die Freiheit nicht gewöhnt ist, merken wir ihm deutlich an. Er verbringt viel zu viel Zeit am Boden und wartet, bis er von den Tierpflegern gefüttert wird. Doch immer öfter sehen wir ihn klettern. Wer weiss, vielleicht schafft Romeo es sogar eines Tages auf eine der grösseren und wilderen Inseln.

 

Unser Ziel: Nachfrage nach Touristen-Attraktionen beenden

 

Ewigkeiten kauert Aaron mit seiner Kamera am Flussufer, bis sich Romeo endlich aus seiner schattigen Höhle am Rande der Insel bewegt.

 

Aaron strahlt – nicht nur, weil ihm ein perfektes Bild geglückt ist, sondern vor allem, weil er Romeos schweren Weg nun nachvollziehen kann und weiss, wie weit er es im Vergleich zu vielen anderen bereits geschafft hat.

 

Die Red Flag Film Crew wird die Geschichten von Romeo und seinen Leidensgenossinnen und Leidensgenossen publik machen. Ihr Ziel ist es, die Nachfrage nach Touristen-Attraktionen zu bekämpfen: Wildtiere sollen nicht mehr zur Schau gestellt, nicht mehr ausgebeutet werden, sondern artgerecht gehalten werden.

Aaron Gekoski hat Respekt vor Orang-Utans wie Romeo

© BOS Schweiz – Auf dem Weg zur Vor-Auswilderungsinsel Salat Island

Welche Regeln Touristen und Volontäre in Samboja Lestari befolgen sollten

Die Red Flag Film Crew begleiteten BOS Schweiz in Borneo

© Red Flag Film Crew

 

BOS Schweiz unterstützt dieses Anliegen und die Produktion der dazugehörigen TV-Dokumentation von der Red Flag Film Crew aus Überzeugung.

 

Auch der Frage, wie nachhaltiger, artenschutzkonformer Tourismus aussehen sollte und welche Regeln Touristen und Volontäre in Samboja Lestari aus welchen Gründen befolgen müssen, geht das Film-Team nach.

Kann dieses Orang-Utan-Baby in nächster Generation in der Wildnis aufwachsen?

 

Nach all den einschneidenden Geschichten und Negativbeispielen, die Aaron, Chris und Will in den letzten Monaten zu Gesicht bekamen, geht ihnen das Herz auf beim Anblick eines Ex-Thai-Orang-Utans auf der neuen und grossen Vor-Auswilderungsinsel Salat Island.

 

Eine Mutter tritt aus dem Dickicht und trägt auf dem Kopf ihr Baby. 2006 wurde sie aus dem berühmt berüchtigten Safari World Park in Thailand gerettet, wo Orang-Utans in Boxkämpfen gezeigt werden. Wenn alles gut geht, wird zumindest das Baby in nächster Generation in der Wildnis aufwachsen.

 

Kann dieses Orang-Utan-Baby in nächster Generation in der Wildnis aufwachsen?

©Aaron Gekoski/BOSF Bild: Mama mit Baby auf dem Kopf (Salat Island)

Ihre Spende für die Pflege und Betreuung der Orang-Utans

Diese und viele weitere Orang-Utans in den BOS-Rettungsstationen brauchen dringend Ihre Unterstützung. Sie helfen mit einer Spende, die direkte Betreuung und Pflege von geretteten Orang-Utans zu finanzieren: 

  • ihre Versorgung mit Nahrung und Medikamenten,
  • ihre Vorbereitung auf ein Leben in Freiheit und
  • die Rettung von weiteren Orang-Utan-Jungtieren in Not.

 

   

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