Ostern ohne Palmöl – So gehts!
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Schoggihasen und -eili mit und ohne Füllung, weisse Schokolade, dunkle Schokolade und und und … Die Liste der Osterprodukte, die gefühlt kurz seit kurz nach Weihnachten in den Läden stehen, wirkt scheinbar endlos. Sie gehören in ein jedes Osternest und sorgen für freudige Gesichter. Häufig wird mit dem Slogan «Schweizer Milchschokolade» geworben.
Doch wie viel Schweiz steckt eigentlich in der Schweizer Milchschoggi? Was ist da sonst noch drin, das problematisch sein könnte? Palmöl natürlich! Und Kakao – der Hauptbestandteil unserer Schokolade. Doch woher kommt Kakao und unter welchen Bedingungen wird er produziert? Und wie einfach ist es, Produkte zu finden, die zertifizierten Kakao enthalten und palmölfrei sind? Dem gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.
Kakaoanbau auf Kosten des Regenwaldes
Ausnahmsweise geht es uns heute nicht primär um Palmöl, auch wenn das umstrittene Öl immer noch in einer Vielzahl von Osterprodukten vorhanden ist. Die Rede ist stattdessen vom eigentlichen Hauptbestandteil der Schokolade – dem Kakao. Die NGO Mighty Earth stellte mittels Satellitenbildern erneut einen immensen Waldverlust durch den Kakaoanbau in Indonesien, Peru, Ecuador und Kamerun fest. Auch wenn die Nachhaltigkeitsorganisation der Industrie, die World Cocoa Foundation, behauptet, dass dies keine neue Erkenntnis darstelle und bereits Gegenmassnahmen angelaufen seien, beweisen die Bilder doch, dass die Lage ernst genommen werden muss.
Die Abholzung von Lebensraum stellt für die heimischen Tiere, wie den ecuadorianischen Jaguar, eine grosse Gefahr dar. Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind jedoch die eigentlichen Baumbewohner. Das Faultier in Peru und auch der Orang-Utan in Indonesien verbringen nahezu ihr ganzes Leben in den Bäumen und kommen nur in seltenen Fällen auf den Boden.
Um artgerecht zu leben, ist für sie eine durchgängige Waldzone unumgänglich. Ein Jaguar oder auch ein Büffel haben die Möglichkeit, eine gerodete Waldzone zu umgehen und in ein anderes Waldgebiet zu ziehen. Das Faultier und der Primate haben diese Möglichkeit nicht. Fehlt ihnen der Lebensraum und damit die Nahrung, fliehen Orang-Utans auf die Plantagen. Nicht selten erreichen uns Berichte von Orang-Utans, die dort von Bauern gejagt und in einigen Fällen sogar getötet wurden. Nur wenige glückliche Tiere können von BOS gerettet werden. Ebenfalls problematisch ist die Tatsache, dass Plantagen auch für Wilderer wesentlich zugänglicher sind, als der dichte Regenwald. Ganz zu schweigen von den zum Teil nicht haltbaren Arbeitsbedingungen, denen die Kakaobauern ausgesetzt sind.
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Die Politik in der Pflicht
Lösungsvorschläge Waldgebiete schützen
Konsumierende in der Pflicht
Enthalten nicht nur Schokolade (Bild: pixelbay.com)
Aber auch wir als Konsumentinnen und Konsumenten können etwas gegen diese Entwicklung tun und Druck auf die Schokoladenhersteller ausüben. Ein kritisches Konsumverhalten sowohl in Bezug auf Palmöl als auch Kakao ist nötig, um ein faires und umweltfreundliches Schokoladensortiment zu erwirken. Siegel überprüfen die Qualität von Produkten sowie die Einhaltung anderer Standards bei der Produktion und im Vertrieb.
Das Fairtrade-Siegel garantiert beispielsweise den fairen Handel. Es zeichnet einen umweltschonenden Anbau auch von Kakao bei gleichzeitigem Schutz natürlicher Ressourcen aus. Zusätzlich verbietet es die Nutzung von Pestiziden, die insbesondere auch für Tiere gefährlich sein können. UTZ ist ein weiteres Nachhaltigkeitssiegel, dessen Anforderungen jedoch weniger streng sind, als dies bei Fairtrade der Fall ist. Das UTZ-Siegel steht daher häufiger in der Kritik. Fakt ist, dass diese beiden Siegel besser sind als gar kein Siegel, denn immerhin werden so faire Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bauern garantiert.
Unser Tipp
Schokoladenprodukte mit zertifiziertem Kakao UND palmölfrei
Sinnvoll schenken!
Für Kurzentschlossene, die lieber Sinnvolles spenden statt Unnützes schenken möchten: Viele Orang-Utans brauchen dringend unsere Unterstützung, vor allem die geretteten Jungtiere in Not. Sie helfen mit einem Hilfspaket die Betreuung und Pflege der geretteten Orang-Utans zu finanzieren:
- ihre Versorgung mit Nahrung und Medikamenten,
- ihre Vorbereitung auf ein Leben in Freiheit und
- die Auswilderung.