Zur aktuellen Situation in den BOS-Rettungsstationen

Eine Ersatzmutter mit kleinen Orang-Utans auf dem Weg in die Waldschule

© BOS Foundation | Isna

Vor zwei Wochen schloss die BOS Foundation aufgrund der aktuellen globalen Pandemie beide Orang-Utan-Rettungsstationen für die Öffentlichkeit. Hinter den verschlossenen Toren laufen die Rehabilitationsaktivitäten jedoch weiter, wenn auch unter verschärften Hygienemassnahmen. In den BOS-Rettungsstationen kann der menschliche Kontakt zu den Orang-Utans nicht vollständig vermieden werden, die Tiere brauchen täglich Nahrung und Pflege. Der Einsatz der Mitarbeitenden in der nahen Umgebung der Orang-Utans konzentriert sich aktuell jedoch auf das medizinische Personal, die menschlichen Ersatzmütter für Orang-Utan-Waisen und technische Mitarbeitende.

 

Es gilt sicherzustellen, dass die Orang-Utans, deren DNA in 97 Prozent mit der menschlichen DNA übereinstimmt, dem neuartigen Coronavirus nicht ausgesetzt sind.


Mitarbeitende, die weiterhin eng mit den Orang-Utans interagieren, unterziehen sich in der aktuellen Situation einer speziellen Routine. Zweimal täglich wird Fieber gemessen, sollte jemand eine erhöhte Körpertemperatur aufweisen oder sich nicht gesund fühlen, wird die Tätigkeit in der Rettungsstation unterbrochen. Das Personal ist überdies verpflichtet, bei der Arbeit die Hände öfter zu waschen als üblich und Schutzmasken sowie -Handschuhe zu tragen. Alles an Verbrauchsmaterial wird am Ende eines Arbeitstages verbrannt. Diese verschärften Hygienemassnahmen führen zu einem höheren Verbrauch an Handseife, Masken und Schutzhandschuhen. Die Marktpreise für diese aktuell stark nachgefragten Güter steigen in die Höhe: Der Preis für Handschuhe, auf die die Mitarbeitenden in den Rettungsstationen angewiesen sind, ist um 167 Prozent gestiegen, der Preis für Schutzmasken gar um 762 Prozent!

Medizinisches Personal führt einen Gesundheits-Check bei einem Orang-Utan durch

© BOS Foundation | Isna

Während sich für die Mitarbeitenden in ihrem Alltag viel verändert hat, gehen die Waldschülerinnen und Waldschüler noch immer ihrer gewohnten Routine nach: Frühmorgens brechen sie auf in den Wald und kehren erst am späten Nachmittag zurück – nach einem Tag voller Entdecken und Lernen. Auch der Fütterungsplan für Orang-Utans in der Rettungsstation und auf den Vor-Auswilderungsinseln bleibt unverändert: Zweimal täglich, am Morgen und am späten Nachmittag, erhalten die Tiere ihr Futter. Um eine saubere und sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten, wird neben der planmässigen Reinigung der Käfiganlagen im Bereich um die Anlagen zudem Desinfektionsmittel angewendet.
Eine Pflegerin füttert junge Orang-Utans in der Waldschule

© BOS Foundation | Indrayana

Um die Umgebung sauber zu halten, wird Desinfektionsmittel angewendet

© BOS Foundation | Indrayana

Die Mitarbeitenden in den BOS-Rettungsstationen sind engagiert und geben unermüdlich ihr Bestes, um die Orang-Utans und ihre eigenen Familien zu Hause vor einer potenziellen Ansteckung mit Covid-19 zu schützen.

Wir sind dankbar und froh, dass in den BOS-Rettungsstationen bisher keine Fälle von Covid-19 aufgetreten sind. Für den Notfall hat das Team der BOS Foundation dennoch einen Massnahmenplan vorbereitet, um bei Bedarf unmittelbar reagieren zu können.

Die Gesundheit der Mitarbeitenden und der Tiere in den BOS-Rettungszentren haben oberste Priorität. Ihre Spende hilft, sie weiterhin bestmöglich zu schützen und die gestiegenen Kosten durch die verschärften Hygienemassnahmen zu stemmen.