Termiten: die Regenwald-Retter

Die Termiten als Regenwald-Retter

Ameise im Wald (Bild: Vlad Tchompalov)

Orang-Utans ernähren sich hauptsächlich von Blättern, Rinden, Blüten und Früchten. Doch zu sagen, die Waldmenschen sind Vegetarier, wäre falsch: Auch Ameisen und Termiten stehen auf dem Speiseplan. Dafür verwenden die intelligenten Primaten eigens gebaute Werkzeuge. Mit Zweigen locken sie die Insekten aus den Löchern und verputzen sie an Ort und Stelle. 

 

Insekten sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette. Was oftmals vergessen geht: Daneben erfüllen sie zahlreiche weitere wichtige Funktionen für die Natur. Entomologin Hannah Griffiths, von der Universität Liverpool, hat zusammen mit anderen Wissenschaftler/innen die kleinen Regenwaldbewohner genauer untersucht. 

 

Fleissige Arbeiter und «Ingenieure» des Ökosystems

Termiten stossen normalerweise auf wenig Liebe und Respekt bei Menschen. Diese kleinen Insekten sind aber einzigartig. Sie leben am Boden, graben Tunnel und belüften damit den Boden. Aus diesem Grund werden sie auch «Ingenieure» des Ökosystems genannt. So viel Arbeit macht Hunger: Blätter, Humus und Holz sind die wichtigsten Nahrungsmittel. Beim Fressen reduzieren die Insekten abgestorbene Biomasse und stellen deren Nährstoffe wieder für den Waldboden zur Verfügung. Der ökologische Kreislauf schliesst sich. 

 

Luftiger, feuchter Boden trotz Dürre

Während der Dürreperiode von 2015 bis 2016 führte Hannah Griffiths ein Experiment auf Borneo durch. Das Forscherteam hatte von speziellen Fähigkeiten der kleinen Insekten gehört und wollten herausfinden, welche Rolle sie für den Erhalt des Ökosystems spielen. Die Wissenschaftler verglichen zwei Gebiete Regenwald – mit und ohne Termiten. In den Jahren mit normalem Niederschlag konnte man keinen grossen Unterschied beider Bereiche feststellen. Regnete es aber zu wenig, änderte sich das Bild. In der Gegend, wo Termiten Blätter fraßen, blieb der Boden feucht und Sämlinge sprossen. Dank dieser einzigartigen Fähigkeit überlebte der Wald die schlimmste Dürre seit 20 Jahren. 

 

«Ingenieure» des Ökosystems

Ameisen (Bild: Salmen Bejaoui)

Termiten gegen den Klimawandel?

BOS leistet Aufklärungsarbeit und führt in enger Zusammenarbeit mit lo

BOS-Mitarbeiter in Indonesien (Bild: BOS Foundation)

Wissenschaftler befürchten, dass Dürren, wie diejenige in Borneo, in Zukunft öfters zu erwarten sind. Laut Rob Pringle, unabhängiger Ökologe an der Princeton University, wirken die Termiten wie ein Puffer gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Auch Jane Hill, Entomologin an der University of York, sieht in den Termiten einen möglichen Schlüssel zum Erhalt des Regenwaldes angesichts des Klimawandels. Doch es gibt auch kritische Stimmen: Die Ökologin Carina Tarnita (Princeton University) bezweifelt, dass Termiten in der Lage wären, ganz allein den ganzen Regenwald zu retten. 

Unabhängig davon unterstreicht die Studie, wie wenig wir über die Vernetzung im Ökosystem Regenwald wissen. Die Menschen sind sich nicht im Klaren, was sie bei der Schädigung biologischer Gemeinschaften anrichten. Deshalb leistet BOS Aufklärungsarbeit und führt in enger Zusammenarbeit mit lokalen Dorfgemeinschaften Projekte im Bereich Bildung, Einkommen und Gesundheit durch.

 

Gemeinsam leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Regenwaldes als natürliches Ökosystems – wo Termiten, Orang-Utans und Menschen in Ruhe und Frieden nebeneinander leben können.

 

Ab 60 Franken im Jahr unterstützen Sie die Arbeit von BOS Schweiz und damit:

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