Kein Palmöl um jeden Preis

Palmöl ist Bestandteil von zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfes und einer der Hauptgründe für die rasant voranschreitende Vernichtung des Regenwaldes in Indonesien.

 

Verlust des Lebensraumes des Orang-Utans

 

Der Verbrauch von Palmöl steigt dramatisch, vor allem als Energiequelle in Form von so genanntem Agrartreibstoff bzw. "Biokraftstoff". Die rapide Ausbreitung von Ölpalmplantagen ist hauptverantwortlich für die Fragmentierung und den Verlust des Lebensraumes des Orang-Utans. Über 90 Abholzungsfirmen sind im indonesischen Teil Borneos' aktiv. Oft sind es die gleichen Firmen, die auch die Ölpalm-Plantagen anlegen.

 

Ohne Waldkorridore bleiben die Tiere in den Inseln gefangen

 

Obwohl sie bei der Abholzung verpflichtet sind, Waldinseln, die durch Korridore miteinander verbunden sind, für die zahlreichen in den zur Abholzung freigegebenen Waldgebieten lebenden Tiere stehen zu lassen, verzichten die Unternehmen oft auf die Korridore und lassen nur Waldinseln stehen. Die Waldkorridore sind jedoch sehr wichtig, da sie den Tieren erlauben, in weiter entfernt gelegene Waldgebiete abzuwandern. Bleiben die Tiere in den Inseln gefangen, reicht das dort vorhandene Nahrungsangebot schon bald nicht mehr aus, alle Tiere zu versorgen. Irgendwann trauen sich die Orang-Utans aus den Waldinseln heraus.

 

Hunger treibt die Orang-Utans auf Plantagen mit Folgen

 

Getrieben von Hunger wagen sich sogar Orang-Utan-Mütter mit ihrem Baby hinaus in die Plantagen, um sich von den Ölpalmsetzlingen zu ernähren. Die Konsequenzen sind Konflikte mit den Plantagenarbeitern, von denen sie gejagt und getötet werden. Noch immer werden Orang-Utans häufig als landwirtschaftliche Schädlinge angesehen und die Unternehmen zahlen ihren Arbeitern sogar Prämien für die Tötung eines Orang-Utans.

 

Lokalen Bevölkerung gewaltsam vertrieben

 

Häufig wird der Wald gerodet auf Flächen, die der lokalen Bevölkerung gehören. Die Menschen werden gewaltsam von ihrem Land vertrieben, ohne Leistung von Schadensersatzzahlungen. Dies führt regelmässig zu blutigen Land- und Bodenrechtskonflikten. Zudem schaffen Ölpalmplantagen weniger Arbeitsplätze pro Hektar als der ursprüngliche Wald der lokalen Bevölkerung bietet. Arbeitsplätze auf den Plantagen sind weder garantiert noch gesichert.

 

Für die Palmöl-Unternehmen ist der illegale Holzhandel eine zusätzliche Quelle für schnellen Profit und die Finanzierung des Plantagenanbaus. Daher werden die Plantagen bevorzugt in Regenwaldgebieten angelegt, die zuerst gerodet werden müssen.

 

Lösungsvorschläge: Waldgebiete schützen

 

Lösungsvorschläge zielen darauf ab, Waldgebiete, in denen Orang-Utans leben, dauerhaft unter Schutz zu stellen, die lokale Bevölkerung in Regenwaldschutzmassnahmen zu integrieren und neue Palmölplantagen nur noch auf schon vor langer Zeit zerstörten Flächen anzulegen.

 

Regenwald in Gefahr - Palmöl

Bild: BOS Foundation

Es gibt noch viel zu tun – helfen Sie mit

Viele Orang-Utans brauchen dringend unsere Unterstützung.  Sie helfen mit einer Patenschaft die langfristige Betreuung und Pflege von geretteten Orang-Utans zu finanzieren: 

  • ihre Versorgung mit Nahrung und Medikamenten,
  • ihre Vorbereitung auf ein Leben in Freiheit und
  • die Rettung von weiteren Orang-Utan-Jungtieren in Not.

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