Auf bestem Weg zum Klimaziel

Seit mehreren Jahren arbeitet BOS Schweiz gemeinsam mit der BOS Foundation und BOS Australien an der Planung und Umsetzung eines wegweisenden Projekts: Dem Bau einer Solaranlage, die neu die komplette BOS-Rettungsstation Samboja Lestari mit nachhaltigem Strom versorgt. Und das ist noch nicht alles.

Bis jetzt musste die BOS Foundation jährlich rund 80 000 Franken in Kraftstoff investieren, um mit Dieselgeneratoren die Rettungsstation Samboja Lestari zu betreiben. Das ist zum Glück Vergangenheit: Eine neue Solaranlage produziert im Durchschnitt monatlich 272 kWh erneuerbare Energie. Das System wird zwar mit vier Dieselgeneratoren ergänzt, diese werden aber nur im Notfall genutzt, wenn zum Beispiel in der Regenzeit zu wenig die Sonne scheint. Dadurch kann auf 90 % des bisher genutzten Diesels, also jährlich knapp 100 000 Liter, verzichtet und CO2-Emissionen im Umfang von 150 000 kg eingespart werden. Der Umweltschutz-Effekt dieses Projekts ist also enorm.

Herausforderung angenommen

Solaranlage

© BOS Foundation

Die Solaranlage ist ein sogenannt hybrides System, das die Sonneneinstrahlung über rund 600 Solarpanels in elektrischen Strom umwandelt und in Batterien speichert. Es läuft beinahe vollständig automatisch und wird vom Sitz der SPI (Solar Power Indonesia) in Bali und einem Projektmanager von BOS Australien überwacht. Damit das funktioniert, mussten wir das instabile Internet ersetzen.


BOS Schweiz unterstützt den Bau der Solaranlage in Ost-Kalimantan mit rund 800 000 Franken aus Stiftungsgeldern. Geplant und umgesetzt wird das Mammutprojekt gemeinsam mit der BOS Foundation und BOS Australien. Wegen Corona startete der Bau verzögert und wir kämpften gegen Lieferengpässe. Da Reisen nur sehr bedingt möglich war, musste 2020 und 2021 alles aus der Ferne koordiniert werden. Mit unzähligen Zoom Calls, Tausenden von Fotos und der Installation von Überwachungskameras.

So werden Swimmingpools nachhaltig

Zum Solarprojekt gehört ein Wasseraufbereitungssystem, das von BOS Australien finanziert wurde: Die mit Solarzellen bestückten Dächer sammeln Regenwasser, das entweder in Tanke oder in einen ehemaligen Swimmingpool, der ebenfalls mit Solarzellen überdacht wurde, fliesst. Das Wasser wird zu sauberem Trinkwasser aufbereitet und versorgt in Zukunft die komplette Rettungsstation Samboja Lestari mit Trinkwasser für Tier und Mensch. Im Notfall steht dieser riesige Wasserspeicher auch für die Brandbekämpfung bereit.

Die nächsten Schritte

Auch die Camps in den Auswilderungsgebieten werden mit kleinen Solaranlagen ausgerüstet und somit unabhängig von Dieselgeneratoren und dem Stromnetz. Da in Indonesien Strom in der Regel aus nicht nachhaltigen Kohlekraftwerken stammt und für den Kohleabbau Regenwald gerodet wird, ist das besonders wichtig. Zudem werden in Zukunft für Unterhalts- und Versorgungsaufgaben in Samboja Lestari mit Solarstrom betriebene Elektromobile eingesetzt. Und auch für die Rettungsstation Nyaru Menteng ist in Zukunft eine Umstellung auf Solaranergie geplant.

Somit befinden wir uns auf dem besten Weg, das Klimaziel der BOS Foundation zu erfüllen: Per 2025 grösstenteils frei von fossilen Brennstoffe zu sein.


Solaranlage

© Solar Power Indonesia

Solaranlage

© Solar Power Indonesia

Kunstwettbewerb mit Schweizer Jury

Gewinnerdesign

Visualisierungs-Ausschnitt Kune Studio Collective.

Die neue Solaranlage setzt ein wichtiges Zeichen für den Natur- und Umweltschutz – und das soll auf den ersten Blick zu sehen sein. Darum rief die BOS Foundation indonesische Kunstschaffende dazu auf, die Wände der Anlage zu gestalten. Die Wandbilder sollen den Zusammenhang von Klima- und Artenschutz thematisieren, aufzeigen, wie die Anlage funktioniert und den Regenwald und seine Bewohner*innen feiern. Die eingereichten Konzepte wurden von einer internationalen Jury sorgfältig unter die Lupe genommen. In der Schweiz übernahmen diese Aufgabe unsere Geschäftsführerin Dr. Sophia Benz, Solaranlagen-Projektleiter Moritz Wyss sowie drei Personen aus der Schweizer Kunstszene: der renommierte Kunstkritiker und Blogger Oli Freuler und das erfolgreiche Zürcher Graffiti-Kollektiv One Truth.


Das indonesische Trio Kune Studio Collective hat die Mehrheit der Jurystimmen geholt. Dank ihrem Design, das genau die richtige Mischung aus verspielt, plakativ und ästhetisch ist. Jetzt geht die Arbeit erst richtig los: Das Kollektiv beginnt mit der Ausarbeitung des definitiven Designs und startet bald mit der Umsetzung. Wir halten Sie gerne auf dem Laufenden.