Malaienbären Anlage
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Bedrohungsfaktoren und Hintergrund des Projektes

Der illegale Holzschlag, Wilderei, Brandrodungen und der Anbau von Palmölplantagen zerstören auch den Lebensraum der Malaienbären, sodass die Population in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken ist. Jungtiere sind als „Gallensaft-Spender“ besonders gefragt. Im Namen der Traditionellen Chinesischen Medizin werden die Jungbären, nachdem ihre Mütter getötet wurden, in enge Käfige eingepfercht und ihre Gallenblasen jahrelang regelrecht angezapft, um den begehrten Gallensaft zu „ernten“. Lange halten die Tiere diese Qual in den Gallensaft-Farmen nicht aus.
Auf Samboja Lestari finden 44 Malaienbären eine sichere, bisher allerdings alles andere als artgerechte Heimat. Der Zustrom an verwaisten Orang-Utan-Babys war in den letzten Jahren so gross, dass die finanziellen Mittel nicht ausreichten um die Bären artgerecht unterzubringen. Die „Sonnenbären“ fristeten ein Schattendasein – eine inakzeptable Situation. Erwachsene Malaienbären, welche die meiste Zeit ihres Lebens in Gefangenschaft verbrachten, haben in der Wildnis nur sehr geringe Überlebenschancen und können daher nicht mehr ausgewildert werden. Umso wichtiger ist für sie eine artgerechte Tierhaltung unter Einbezug von naturbelassenen Aussengehegen, die ihnen ein natürliches Verhalten ermöglichen.
Das Pilotprojekt
Neues Konzept
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Die Vorteile
- Das 1.8 Hektar grosse Aussengehege kann jeweils 3 Weibchen und Männchen aufnehmen. Der Bau wurde Mitte März 2017 abgeschlossen.
- In einem kleineren 0.71 Hektar grossen Gehege können je 2 Weibchen und Männchen Platz finden. Dieses Gehege liegt nördlich des 1.8 Hektar grossen Geheges. Im Mai 2017 sind die tierischen Bewohner bereits eingezogen.
- Das dritte Gehege, 0.64 Hektar gross, bietet 2 Weibchen und 1 Männchen ein neues Zuhause. Der Bau ist ebenfalls abgeschlossen.
Abschluss Pilotprojekt: Juli 2017
Erweiterte Bärenanlage Ende 2017 bis Mitte 2019
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BOS Schweiz startet Ende 2017 einen erneuten Spendenaufruf für die zweite Phase des Malaienbärenprojekts. Es geht um den Bau von 15 neuen Waldgehegen von 0.43 bis 2.48 Hektar Grösse. Das insgesamt knapp 14 Hektar grosse Gelände soll fester Wohnsitz von mindestens 40 weiteren Malaienbären aus den beiden Rettungsstationen Samboja Lestari und Nyaru Menteng werden. Denn auch in unserer zweiten Rettungsstation Nyaru Menteng müssen immer wieder Bären aus illegaler Haltung aufgenommen werden. Doch dort haben wir nicht so gute Bedingungen wie in Samboja Lestari. Daher wollen wir alle Bären aus Nyaru Menteng nach Samboja Lestari transportieren, um sie dort in sicherer Umgebung bis an ihr Lebensende halten und mit einem speziell für ihre Bedürfnisse trainiertem Team versorgen zu können.
Einblicke in die neue Bärenanlage
Das vorhandene Hauptlager für Nahrungsmittel am Eingang der Anlage soll erhalten bleiben und zukünftig die neu zu schaffenden kleineren Lagerhäuser beliefern. Auch die bereits existierenden Wassertanks bleiben erhalten, sollen aber in Zukunft über unterirdische Rohre die gesamte Anlage mit Wasser versorgen. Zwei zusätzlich benötigte Wassertanks sind bereits verfügbar. Alle Gebäude und die elektrischen Zäune werden mit Strom versorgt. Dazu müssen neue Leitungen verlegt werden.
Im Zuge der Erweiterung der Bärenanlage entstehen ausserdem sechs neue Arbeitsplätze für Einheimische. Drei Mitarbeiter werden die Bären versorgen und die Käfige reinigen. Zwei oder drei Hilfskräfte werden für Wartungsarbeiten verantwortlich sein. Besucher sollen die Möglichkeit bekommen, beim Spaziergang durch die Anlage die Bären im Wald oder bei der Fütterung durch den Zaun zu beobachten.
Heute (Anfang 2019) sind die Bauarbeiten an den neuen Gehegen (bestehend aus Fundamenten, Zäunen und Rückzugskäfigen) zu ca 50 Prozent abgeschlossen. Wir rechnen mit einer Fertigstellung aller Aussengehege im Sommer 2019.
Kosten der erweiterten Anlage
Die Gesamtkosten für die Erweiterung des Bärengeheges belaufen sich auf etwa CHF 710'000. Viele der bestehenden Zäune können wieder- bzw. doppelt verwendet werden, um zwei Gehege voneinander abzutrennen. Das reduziert die Kosten erheblich. Zusätzliche Ausgaben entstehen jedoch beim Bau neuer Rückzugskäfige, die zu jedem Gehege gehören, bei der Wasser- und Stromversorgung, sowie beim Neubau von Strassen und Wegen bzw. durch die notwendigen Ausbesserungen von existierenden Zufahrtwegen. Die Kosten für den Transport der Bären von Nyaru Menteng nach Samboja Lestari sind in der oben genannten Summe noch nicht inbegriffen.
Einen Grossteil der Baukosten wird BOS Schweiz aus Stiftungssgeldern decken können. Auch private Spenden sind eingegangen und fliessen in das Projekt. Die Wartung und der Unterhalt der kompletten Anlage, inklusive die Versorgung und Pflege der Tiere, kosten aber jedes Jahr viel Geld. Dafür werben wir nach wie vor Mittel ein und sind auf Ihre Hilfe angewiesen. Kleinere und grössere Infrastrukturprojekte (u.a. der Bau einer Zufahrtsstasse zum Bärengehege, der Bau eines Futterhauses oder das Verlegen von Leitungen) müssen noch finanziert werden. Sponsoren für diese Projekte sind sehr willkommen. Interessierte dürfen sich gerne an uns wenden!
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