Samboja Lestari

BOS-Station Samboja Lestari

Als erste ihrer Art in Borneo wurde 1991 die Orang-Utan-Station «Wanariset» vom Forstwissenschaftler Dr. Willie Smits gegründet und aufgebaut. 2006 wurde sie in das nur wenige Kilometer entfernte Renaturierungsgebiet Samboja Lestari verlegt und die Station entsprechend umbenannt.

Ein neuer Wald entsteht - Das Aufforstungsprojekt Samboja Lestari

Headquader Samboja Lestari
2001 begann die BOS Stiftung in Samboja Lestari (Provinz Ost-Kalimantan) damit, verschiedene Nutzungsrechte für insgesamt ca. 1.850 Hektar Land zu erwerben, um es zugunsten der Bevölkerung und der Natur zu renaturieren und nachhaltig zu schützen. Das ehemals artenreiche Gebiet war durch Holzraubbau und Waldbrände völlig ausgezehrt und nur noch von einer nährstoff- und artenarmen Grassteppe bewachsen. 2010 waren die Aufforstungsarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen und die Arbeiten der BOS Stiftung konzentrierten sich nun auf den Erhalt des Gebietes und die Pflege der Tiere. Im Jahr 2015 war Indonesien jedoch von verheerenden Waldbränden betroffen. Rund um die Rettungsstation Samboja Lestari brannten 300 Hektare mühsam aufgeforsteter Wald nieder. Seitdem wird das Gebiet wieder aufgeforstet. Unter anderem helfen Volontäre aus der Schweiz dabei, dieses Gebiet im Rahmen der One-Teee-One-Life-Kampagne neu zu bepflanzen.
Samboja Lestari bedeutet „ewiges Samboja“ und versinnbildlicht das langfristige Ziel des gesamten Renaturierungsprojektes: Die Schaffung eines Schutzgebietes zum dauerhaften Nutzen für Mensch und Natur sowie kooperative Ansätze wie zum Beispiel Aufklärung und Partizipation der lokalen Bevölkerung. Zu diesem Zweck verfügt Samboja Lestari über ein artenreiches Arboretum. Mit einer geplanten Fläche von insgesamt 159 Hektar und ca. 3.000 Baumarten soll es das größte Borneos werden. Ende 2010 war bereits die Hälfte dieser Fläche realisiert und die Sammlung verfügte über 750 verschiedenen Arten von denen viele bedroht sind. Zusätzlich ist BOS in Samboja Lestari mit Baumschule und der Orang-Utan-Rettungsstation ein bedeutender Arbeitgeber in der Region und damit eine Alternative zu den umliegenden Minengesellschaften.

Waldschule und Waldkindergarten

Neben seinen ökologischen Funktionen als aufgeforstetes Gebiet, ist Samboja Lestari auch für die Rehabilitation junger Orang-Utans unverzichtbar. Mit Hilfe einer Tierklinik, Quarantäne- und Sozialisierungskäfigen und eines Trainingswaldes (Waldschule) werden dort junge Orang-Utans auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Während des Rehabilitationsprozesses durchwandern die Orang-Utans eine Lernhierarchie und leben in Gruppen, getrennt nach Alter, Größe und Entwicklungsstand. Dabei wird - je nach Alter - zwischen Waldkindergarten (oder Babygruppe), Waldschule und Walduniversität unterschieden. In der Gemeinschaft lernen sie soziales Verhalten. Denn, für einen Orang-Utan kann es sehr deprimierend sein und gravierende Folgen haben, wenn er mit zu starken Artgenossen aufwächst.
Waldschule und Waldkindergarten
Die jüngsten Orang-Utans werden in der Babygruppe bzw. dem Waldkindergarten von menschlichen Pflegemüttern aufgezogen. Sie lernen mit Hilfe der Babysitter ihre motorischen Fähigkeiten und Bewegungsabläufe kennen und nutzen. Intensive Pflege und liebevolle Betreuung sind aus emotionalen Gründen für die oft traumatisierten Orang-Utans sehr wichtig. Im Trainingswald, der Waldschule von Samboja Lestari, lernen und trainieren tagsüber junge Orang-Utans das richtige Klettern, den Bau von Schlafnestern, das Erkennen essbarer und giftiger Pflanzen und vieles mehr. Für die Kleinsten gibt es ein Babyhaus, in dem sie rund um die Uhr liebevoll betreut werden. Täglich werden die Orang-Utans in den Stationen mehrere Stunden beobachtet. Ihr Verhalten wird dokumentiert, bis der Zeitpunkt der Auswilderung gekommen ist.

Orang-Utan-Inseln

Die Flussinseln

Zusätzlich wurden künstliche, von Wassergräben umgebene Inseln geschaffen. Die älteren und kleineren dieser Inseln enthalten Fütterungsplattformen und Beschäftigungsmöglichkeiten (“Enrichment”) für einige Orang- Utans, die zu alt oder chronisch krank sind oder aus anderen Gründen nicht mehr ausgewildert werden können. Sie werden dort in einer naturnahen Umgebung ausserhalb des Käfigs gehalten. Die neuen, grossen Flussinseln in Samboja Lestari wurden über Stiftungsgelder aus der Schweiz finanziert. Sie dienen den Auswilderungskandidaten als Pre-Release Inseln. Mehrere Monate lang testen die Tiere dort das Erlernte und werden nur noch einmal täglich zugefüttert. Sie müssen sich in der quasi-freien Umgebung behaupten, bevor sie endgültig zurück in die Freiheit dürfen.

 

Neben Orang-Utans beherbergt Samboja Lestari noch etwa 64 Malaienbären, die nicht mehr in die Wildnis entlassen werden können, weil sie zu sehr an den Menschen gewöhnt sind (Stand Mitte 2018).

Geben wir gemeinsam Liebe und Geborgenheit

Geben wir gemeinsam Liebe und Geborgenheit

Mehrere Millionen Franken werden jährlich benötigt, um die beiden BOS-Rettungszentren zu betreiben. Dieses Geld ist notwendig, um allen Tieren in unserer Obhut eine möglichst artgerechte Betreuung und Versorgung zu bieten.

 

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