5 Orang-Utans sind endlich frei

Auswilderung

Der BOS-Schutzwald Kehje Sewen heisst übersetzt “Heimat der Orang-Utans”. Er wird seinem Namen gerecht, denn seit dieser Woche stieg dank einer weiteren, erfolgreichen Auswilderung die Zahl der von uns rehabilitierten und dort in die Freiheit entlassenen Orang-Utans auf 126 Tiere.

 

Die Reise dorthin war beschwerlich. Aber sie hat sich gelohnt.

 

Fotos: BOS Foundation

Am 16. Mai 2023 um 11 Uhr begann die beschwerliche Reise. Die unbefestigten Strassen und eine durch einen Erdrutsch beschädigte Brücke führten dazu, dass das Team immer wieder aussteigen und Teile der Strecke zu Fuss gehen musste, um das Gewicht der Autos zu reduzieren. Erst nach 12 Stunden gönnte sich die Gruppe eine erste richtige Pause. Dann ging es auch schon weiter mit der Überquerung des Fluss Telen per Motorboot.

5 Tiere, 5 Reaktionen

Insgesamt 20 Stunden dauerte  die beschwerliche Reise von der Rettungsstation Samboja Lestari zu den beiden Auswilderungsstellen in Ost-Kalimantan. An der ersten Station wurde der Käfig von Mayer geöffnet. Er verhielt sich dem Team gegenüber aggressiv, was nicht ungewöhnlich ist. Jeder Orang-Utan bewältigt die lange und stressige Reise auf seine eigene Art. Sobald er sich beruhigt hatte, ass er die Reste seines Reiseproviants und kletterte schliesslich auf einen Baum.
Auswilderung
Auswilderung

Elaine (Foto) reagierte auf die Öffnung des Transportkäfigs ruhiger. Sie begann sofort, ihre neue Umgebung zu erkunden und kletterte auf einen Rasamala-Baum (Altingia excelsa).


Am zweiten Auswilderungsort wurde der Transportkäfig von Andreas geöffnet. Der aktive Orang-Utan kletterte sofort auf den Baum vor ihm und baute ein Nest. Als Leanns Käfig geöffnet wurde, begrüsste er seine neue Nachbarin und zeigte grosses Interesse an ihr. Dies beruhte offensichtlich auf Gegenseitigkeit, denn die beiden begannen prompt, sich zu paaren.


Schön, dass die beiden bereits daran arbeiten, die Zahl der Orang-Utans in Kehje Sewen auf natürliche Weise zu vergrössern.

 

Riana (Foto) ging die Sache ganz besonnen an. Zuerst schaute sie sich gemütlich um und suchte schlussendlich die Nähe von Andreas und Leann. Das Trio blieb die nächsten Stunden beisammen und als die Sonne unterging, bauten alle 3 ihr eigenes Schlafnest.

Auswilderung

Herzlichen Dank an alle, die mit ihrer Spende und ihrem Einsatz diese wichtige Auswilderung möglich gemacht haben.