Geheimnisvolle Nester im Regenwald

Auf Spurensuche

Schlafnester als Schutz für die Langschläfer des Regenwalds

Schlafnester für Orang-Utans (Bild: BOS Foundation)

Sobald Orang-Utans ausgewildert sind, schaut das Post-Release-Monitoring-Team (PRM-Team) regelmässig nach ihnen. Schlafnester geben ihnen eine gute Orientierung bei der «Spurensuche» (deshalb auch nest-to-nest observations genannt). Wie schwierig dieser Job ist, vermittelt der kleine Erfahrungsbericht unten. 

 

Früh am Morgen machte sich das PRM-Team auf den Weg zu einer Routinepatrouille. Bevor es losging, suchten die Wissenschaftler und Mitarbeiter der Borneo Orang Utan Surival Foundation (BOSF) mit einem sogenannten Telemetriesystem nach einem Orang-Utan-Signal. Doch an diesem Tag konnte kein Signal empfangen werden. Die Mannschaft beschloss dennoch aufzubrechen. 

Tief im Regenwald fand die Patrouille Essensreste – vermutlich von einem Orang-Utan – die über den Waldboden verteilt waren. Ein BOSF-Mitarbeiter entdeckte ein Nest, das offenbar seit geraumer Zeit verlassen war. Der tierische Bewohner war nirgendwo zu sehen. Die Truppe setzte die Suche nach den rothaarigen Primaten fort.

 

Zahlreiche Nester, aber weit und breit keine Spur der Waldbewohner

Unweit des ersten Nests fand das PRM-Team ein weiteres Nachtlager, das nur etwa einen Tag alt war. Mit dem Telemetriesystem suchte die Truppe nach einem Orang-Utan-Signal, doch abermals ohne Erfolg. Wenn ein frisches Nest gefunden wird, befinden sich die Tiere in der Regel noch in der Nähe und sind auffindbar. Irritiert und enttäuscht ging die Gruppe zurück ins Lager und hoffte auf mehr Glück am nächsten Tag. Die Patrouille entdeckte wieder ein frisches Nest in einem Baum. Doch auch nach einer einstündigen Suche gab es noch immer keine Spur. Wer hatte die geheimnisvollen Nester erbaut?

 
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Schlafnester als Schutz für die Langschläfer des Regenwalds

Die Nester müssen einiges aushalten: Ausgewachsene Männchen bringen bis zu 100 Kilogramm auf die Wage. Orang-Utans lernen den Bau von Schlafnestern bereits in ihrer Kindheit. Sie sind Meister im Bettenbau und nutzen dazu bestimmte Äste, Zweige und Blätter. Jede Nacht bauen Orang-Utans ein neues Nest, hoch oben in den Baumkronen. Die Höhe gibt ihnen Schutz vor Raubtieren und Parasiten. Im Vergleich zu anderen Primaten sind Orang-Utans Langschläfer. Sie schlafen in der Regel zusammengerollt bis in die frühen Morgenstunden. Komfort hat dabei oberste Priorität: Manche Orang-Utans basteln nicht nur weiche Matratzen, sondern auch Decken oder Kissen. 

 

Zufrieden im Einklang mit der Natur

Schlafnester für Orang-Utans

Orang-Utan-Schlafnest (Bild: BOS Foundation)

Zurück zu den geheimnisvollen Nestern im Regenwald: Die Truppe hatte zwei Tage lang gesucht und keinen Orang-Utan gefunden. Das ist die Realität der Arbeit mit wilden Orang-Utans: Es ist nicht immer einfach, freigelassene Tiere aufzuspüren und zu beobachten. Gleichzeitig ist das auch ein positives Zeichen. Es zeigt, dass sich die Orang-Utans erfolgreich an ihre neue Umgebung angepasst haben und zu unabhängigen Individuen geworden sind.

 

Dies freut uns und gibt Zuversicht, dass unsere ausgewilderten Freunde in der Freiheit eigenständig zurecht kommen und friedlich in ihrem natürlichen Lebensraum leben.

 

Sinnvoll schenken!

Für Kurzentschlossene, die lieber Sinnvolles spenden statt Unnützes schenken möchten: Viele Orang-Utans brauchen dringend unsere Unterstützung. Sie helfen mit einem Hilfspaket die Betreuung und Pflege von geretteten Orang-Utans zu finanzieren: 

  • ihre Versorgung mit Nahrung und Medikamenten,
  • ihre Vorbereitung auf ein Leben in Freiheit und
  • die Auswilderung.

 

 

Hilfspakete für Orang-Utans - sinnvoll spenden statt Unnützes schenken

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