Im Einsatz für die Orang-Utans

Freiwilligengruppe 2024
10 Freiwillige, 2 Wochen, unzählige Setzlinge. Wie der Freiwilligeneinsatz im Februar 2024 ablief, das erzählt hier Angela Burri. 

Wie alles begann

Als im Jahr 2015 über die verheerenden Regenwaldbrände in Indonesien berichtet wurde, sahen wir täglich neue Bilder der Zerstörung: Abgebrannte Waldflächen, endloser Smog und heimatlose Orang-Utans im Todeskampf. Getrieben von diesen Bildern und mit dem Herzenswunsch zu helfen, gründete ich zusammen mit BOS Schweiz 2016 die Kampagne «One Tree One Life». Der gemeinnützige Verein Borneo Orangutan Survival (BOS) Schweiz mit Sitz in Zürich setzt sich gemeinsam mit Partnerorganisationen – allen voran der BOS Foundation in Indonesien – für den dauerhaften Schutz der letzten Orang-Utans und den Erhalt des Regenwaldes auf Borneo ein. In zwei Rettungsstationen werden verwaiste, verletzte und traumatisierte Orang-Utans medizinisch versorgt, rehabilitiert und bis zu 10 Jahre lang auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.

Die im Rahmen der Kampagne «One Tree One Life» gesammelten Spenden werden für die Wiederaufforstung der Waldflächen in der BOS-Rettungsstation Samboja Lestari eingesetzt. Auch dieses Jahr reiste ich als Projektleiterin mit einer Gruppe Freiwilligen genau dorthin, um mit anzupacken.

Arbeiten in der Rettungsstation

Baumsetzling
Die Hauptaufgabe bestand in der Wiederaufforstung des Regenwaldes. Loch für Loch wurde mühsam ausgehoben und Baum für Baum eingepflanzt und anschliessend gedüngt. Zudem haben wir die indonesischen Tierpfleger und -pflegerinnen bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Dazu gehörte die Instandhaltung der Gehege und das Errichten von neuen Plattformen für die über 70 geretteten Malaienbären, die ebenfalls in der Rettungsstation wohnen. Wir bauten «Enrichments» für die Tiere, zum Beispiel mit Nüssen gefüllte Hölzer, die spielerisch die Tiere unterhalten und herausfordern. Es wurde gesägt, gebastelt und Material hin und her geschleift. Die Köpfe waren rot, die Muskeln schmerzten und hin und wieder musste eine Wunde versorgt werden. Doch der Einsatz hat sich definitiv gelohnt!  

Kuscheln mit Orang-Utans?

Wer denkt, die BOS-Rettungsstation ist ein Streichelzoo, befindet sich auf dem Holzweg. Die BOS Foundation leitet das weltweit grösste Primatenschutz-Programm und gilt als Vorbildfunktion für ähnliche Vorhaben. Der Schutz der Tiere hat oberste Priorität. Darum mussten wir im Vorfeld und während des Aufenthaltes diverse Gesundheitschecks über sich ergehen lassen. Zudem musste in der Nähe der Tiere, auch wenn stets ein grosser Sicherheitsabstand eingehalten wurde, immer mit einem Mundschutz gearbeitet werden, denn Orang-Utans gehören zu der Familie der grossen Menschenaffen und teilen 97 % ihrer DNA mit uns Menschen.  Sie sind uns nicht nur in ihrem Verhalten und Bedürfnissen sehr ähnlich, sondern können sich auch mit den gleichen Krankheiten infizieren.

Ein Engagement, das Wurzeln schlägt

Möchten auch Sie aktiv etwas gegen die Zerstörung des Regenwaldes unternehmen? Dann erwerben oder verschenken Sie mit 7.65 Franken einen symbolischen Baum (Setzling + 5 Jahre Pflege) oder gleich einen ganzen Regenwald. Auf Wunsch erhalten Sie zu Ihrer Spende bzw. Ihrem Geschenk eine wunderschöne Graspapier-Urkunde oder ein digitales Zertifikat. Machen Sie mit und erleben Sie, wie Ihr Engagement auf Borneo Wurzeln schlägt!
2 Volontärinnen

Autorin Angela Burri mit Kollegin Monika Lanz

«Mich bewegten insbesondere die traurigen Augen der Orang-Utans, die zurzeit für medizinische Untersuchungen oder aufgrund von Platzmangel in Käfigen gehalten werden müssen. Auch die tragischen Schicksale, die hinter jedem Tier stecken, haben mich mehr berührt als erwartet. Zudem waren die harte Handarbeit und der Verzicht auf moderne Infrastruktur sehr ungewohnt. Für mich ein unvergessliches Erlebnis!» Monika Lanz