Jahresrückblick 2022
Auf diesem Bild sehen Sie Orang-Utan-Weibchen Fani. Ihr Gesichtsausdruck fasst gut zusammen, wie dieses Jahr für uns lief: Viele Momente liessen auch uns zufrieden lächeln, andere verursachten Sorgenfalten. Ihre persönlichen High- und Lowlights teilt hier unsere Geschäftsführerin Dr. Sophia Benz.
Liebe Unterstützerin
Lieber Unterstützer
Was haben Landraub, Palmölplantagen und Pandemien gemeinsam? Sie machen es uns 2022 unnötig schwer, unsere Vision zu realisieren: Eine Welt, in der Orang-Utans frei und sicher in ihrem natürlichen Habitat leben.
Umso mehr freut es uns, wenn wir in unserem Einsatz für den Wald- und Tierschutz für einmal keinen weiteren Stein im Weg, sondern einen Meilenstein erreichen. So konnte BOS diesen November Orang-Utan Ben auswildern. Er ist der 500. Orang-Utan in 10 Jahren, der mit unserer Hilfe in ein von BOS geschütztes Regenwaldgebiet in die Freiheit entlassen wurde (siehe Video). Ein Rekord! Ohne Sie und viele weitere Unterstützerinnen und Unterstützer hätten wir das nicht geschafft. Herzlichen Dank dafür.
Helfen Sie uns auch nächstes Jahr, an der Verwirklichung unserer Vision zu arbeiten? Jetzt spenden
Hier lesen Sie die bewegende Geschichte von Ben, weiter unten werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen von BOS Schweiz und erfahren mehr über die High- und Lowlights dieses Jahres.
Dr. Sophia Benz
Geschäftsleiterin
Borneo Orangutan Survival (BOS) Schweiz
Landraub bedroht Rettungsstation
© Andrew Suryono | BOSF | BOS Schweiz
2 der 5 neu angekommenen Orang-Utan-Waisen werden in der Rettungsstation Samboja Lestari rehabilitiert. Sie sind auch nach ihrer Rettung in Gefahr, denn 40 % der Fläche von Samboja Lestari ist bereits von Landraub betroffen.
Schon seit längerem kämpfen wir in Indonesien gegen illegale Landnahme. Dass in unmittelbarer Nähe von der BOS-Rettungsstation die neue indonesische Hauptstadt gebaut wird und deshalb die Bodenpreise steigen, verschärft die Situation massiv.
Abholzung, Kohleabbau und Wilderei bedrohen unser Lebenswerk und den letzten Zufluchtsort von derzeit knapp 200 geretteten Orang-Utans und 70 Malaienbären. Es geht um Romeos und Koprals Inseln, um Davis Waldschule, unsere Solaranlage und um 1 Mio. mühevoll gepflanzte Bäume. Wir kämpfen auch nächstes Jahr weiter. Für die Tiere, für das Klima, für Sie.
Das Rekordjahr
Einen bittersüssen Rekord verzeichneten wir in den Baby-Häusern. Allein in den letzten Wochen wurden 5 Orang-Utan-Waisen gerettet. Einerseits sind die Kleinen herzig und wir freuen uns, dass wir ihnen eine Zukunft und Hoffnung auf ein freies Leben geben können. Gleichzeitig ist es traurig. Denn die Mütter dieser Waisen wurden sehr wahrscheinlich getötet. Jetzt lernen sie von menschlichen Ersatzmüttern alles, was sie in einer gerechten Welt von ihren Müttern im Regenwald lernen würden.
Es ist was los bei BOS
Auch intern ist bei uns dieses Jahr einiges passiert. Wir stellen auf ein neues Datenbanksystem um, denn wir wollen unsere Arbeit möglichst effizient gestalten. Damit wir noch mehr Energie und Spenden in unsere Projekte auf Borneo investieren können.
Dieses Ziel ist noch nicht erreicht, wir treffen immer wieder auf technische Probleme und weitere Herausforderungen. Zum Glück kann ich auf ein kompetentes Team setzen, das neu von Marina Altman (Mitarbeiterin Datenbankmanagement/IT) geprägt wird. In den letzten Monaten konnte Marina auf die wertvolle Unterstützung von Monika Crescini zählen, einem wahren Datenbank- und Effizienz-Profi.
Wir mussten aber auch Abschied nehmen, und zwar von unserem geschätzten Kollegen Matthias Müller (Fundraising und Spender*innenbetreuung), der sich nach 12 Jahren entschieden hat, eine neue Herausforderung anzunehmen. Alles Gute, Matthias!
Hier sehen Sie, wie unser Team aussieht, das auch das kommende Jahr engagiert angehen wird und mindestens genauso engagiert auf die erfolgreiche Datenbank-Umstellung anstossen wird. 🥂