Ohne gesunde Zähne keine Freiheit

Orang-Utan isst Gurke

Dürfen wir vorstellen: Marlon. Die kleine Orang-Utan-Waise macht gerade etwas beinahe Spektakuläres: Sie isst eine Gurke. Jetzt fragen Sie sich bestimmt, was daran so ungewöhnlich sein soll. Das ist schnell erklärt; Gemüse ist auf Borneo um ein Vielfaches teurer als Früchte. Darum besteht der grösste Anteil der 1000 Tonnen Futter für die BOS-Rettungsstationen aus Früchten. Und das ist ein Problem.

 

 

Foto: Kimberly Brinker

Die lokal verfügbaren Früchte sind für Menschen gezüchtet und enthalten deshalb deutlich zu viel Fruchtzucker. Viel mehr, als die wilden Sorten im Regenwald. Das kann zu schlechten oder im schlimmsten Fall gezogenen Orang-Utan-Zähnen führen. Und das bedeutet: keine Freiheit. Denn in der Wildnis drohen Orang-Utans mit Zahnproblemen zu verhungern. Eine Auswilderung ist darum für Tiere mit schlechten oder fehlenden Zähnen undenkbar.


Darum müssen wir den Orang-Utans in den Rettungsstationen mehr Gemüse verfüttern. Helfen Sie uns, das Futterbudget zu erhöhen und für eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu sorgen?

Die Gurke, ein Luxusgut?

Bananen Bild

Ein Kilo Bananen kostet rund 3000 Indonesische Rupiah, das sind 20 Rappen. Grünes Gemüse hingegen mehr als 11 Mal so viel, nämlich rund CHF 2.20. Das ist alles andere als ein Schnäppchen, denn wie oben vermerkt, verfüttern wir  jährlich 1000 Tonnen Gemüse und Früchte in den BOS-Rettungsstationen. Und die Preise steigen gerade rasant, denn in Ost-Kalimantan – in unmittelbarer Nachbarschaft der BOS-Rettungsstation Samboja Lestari – entsteht die neue Hauptstadt Indonesiens: die Millionen-Metropole Nusantara. Das ändert aber nichts daran, dass eine Anpassung im Speiseplan dringend nötig ist. Mit einer kleine Veränderung können wir hier Grosses für die Orang-Utans bewirken.

Helfen Sie uns, den Tieren in unseren Rettungsstationen gesunde und starke Zähne sowie zahnmedizinische Behandlungen zu ermöglichen. Sie ebnen damit den Orang-Utans den Weg in die Freiheit.

Starke Zähne für Ramangai

Orang-Utan Ramangai

© BOS Foundation

Der kleine Ramangai ist noch kein Jahr alt und auf eine ausgewogene Ernährung angewiesen. Unsere Projektmanagerin und Orang-Utan-Expertin Dr. Anna Marzec weiss, dass sich die Mehrinvestition in Gemüse lohnt: «Orang-Utans brauchen starke und gesunde Zähne, um sich in der freien Wildbahn wortwörtlich durchzubeissen, d. h. hartschalige Früchte aufzubrechen, Baumrinde zu nagen oder sich zu verteidigen. Ohne starke und gesunde Zähne schwinden die Überlebenschancen rapide.»


Darum braucht Ramangai eine ausgewogene Diät. Aus Bananen, Rambutan (eine Art Litschi) und Drachenfrüchten aber auch mit Gurken, Auberginen, Süsskartoffeln und Co.