Sympathische Klimaaktion, wo bist du?

Nun ist der Klima-Aktivismus aus dem Dornröschenschlaf erwacht – unbequem und äusserst stachelig. So legitim das Anliegen der Klima-Kleber, Golfplatz-Zerstörerinnen, Flüsse-Färber oder Suppen-auf-Gemälde-Werferinnen auch ist: Ihre Methoden werden heftig diskutiert und kritisiert. Sie sprechen lediglich die radikalen Ränder an, provozieren und polarisieren bewusst. Die breite Mitte scheint eher abgeschreckt. Massen werden so nicht erreicht. Letzteres ist auch gar nicht deren Absicht: Moritz, ein junger Klima-Kleber aus Zürich, spricht das im Interview mit 20 Minuten offen aus: Sympathien zu erhalten, sei nicht das Ziel.

Und genau da scheiden sich unsere Geister. Wir finden, es braucht gerade jetzt innovative und sympathische Aktionen gegen den Klimawandel, die die Masse ansprechen. Es braucht Mobilisierung statt Protest und Provokation. Es braucht die breite Mitte, um ein Problem dieser Grössenordnung anzugehen und für ein Umdenken zu sorgen.

So begrüssenswert das Abstimmungsergebnis zum Klimaschutzgesetz ist: Globale Probleme verlangen globale Lösungen. Unser Klima wird nicht alleine in der Schweiz gemacht. Und deshalb wird unser Klima auch nicht alleine durch Schweizer Massnahmen gerettet. Unsere Anstrengungen helfen nur bedingt, wenn andere sich andernorts nicht auch anstrengen. Das jedoch als Ausrede zu nutzen, um selber inaktiv zu bleiben oder den Kopf in den Sand zu stecken, wäre genau falsch.

Gerade weil wir die Problematik nicht alleine lösen werden und können, braucht es ein Engagement über Grenzen hinweg. Dort, wo die schnellsten und grössten Effekte im Klimaschutz und für die Biodiversität erzielt werden können, zum Beispiel auf Borneo. Schützten Sie jetzt mit uns die letzten Regenwälder und wilden Orang-Utan-Population, solange das noch möglich ist. Es braucht uns alle dafür.