Können wir die Biodiversität retten?

Visual Biodiversität

© BOS Foundation

David Attenborough bezeichnet den Verlust an Biodiversität als den grössten Fehler der Menschheit. In seiner beeindruckenden Dokumentation «A Life On Our Planet» berichtet der heute 95-Jährige auch darüber, wie er zum ersten Mal die Zerstörung eines gesamten Biotops auf Borneo erlebt hat und wie wir das Blatt vielleicht doch noch wenden können – wenn wir jetzt handeln.

Diese Erwähnung Borneos nahm die BOS Schweiz-Geschäftsleitern Dr. Sophia Benz am 13. Mai 2021 am Film-Event in der Roten Fabrik zum Anlass, über das Schicksal der letzten Orang-Utans und ihres Lebensraumes zu berichten. Organisiert wurde der Filmabend mit Diskussion vom Nebenrolle Natur Filmfestival, das die Projekte von BOS Schweiz mit der gespendeten Kollekte unterstützt.

«Attenborough fordert, dass wir die Wildnis wiederherstellen und der Erde ihre biologische Vielfalt zurückgeben. Dem kommt BOS nach, indem wir Orang-Utans in Not retten, rehabilitieren und wieder auswildern. So sorgt BOS dafür, dass neue, wilde Populationen entstehen.» Dr. Sophia Benz führt weiter aus: «Attenborough fordert zudem, dass wir zerstörte Wälder renaturieren und wieder aufforsten. Auch das leistet BOS im Rahmen dreier Aufforstungsvorhaben.» 
Dr. Sophia Benz, Vortrag in der Roten Fabrik zum Thema Biodiversität

© Edwin Moser | Films for Future

Aufgeforstete Regenwaldgebiete können zu einer neuen Heimat für bedrohte Tierarten werden. Und dennoch ist es entscheidend, bestehende und intakte Wälder zu bewahren. BOS investiert in den Waldschutz, indem Konzessionen für eigene Regenwaldgebiete erworben und unter Schutz gestellt werden. Dort werden rehabilitierte Orang-Utans ausgewildert. In ihrer Präsentation betonte Dr. Sophia Benz deshalb diesen zentralen Aspekt. «Wie wichtig vor allem der Schutz bereits bestehender Wälder ist, lag im Fokus meiner Ausführungen, denn aufgeforstete Flächen werden frühestens in 20 bis 30 Jahren Habitat-Gebiet sein. Bis dahin könnte es bereits keine Orang-Utans mehr geben. Auch wo und wie genau Aufforstung stattfinden sollte, versuchte ich zu vertiefen.»
Publikum am Filmabend in der Roten Fabrik

© Edwin Moser | Films for Future

Eine weitere Forderung Attenboroughs regt zum Nachdenken und Handeln an. Stichwort: Energiewende! Hier hakte die BOS Schweiz-Geschäftsleiterin ein, denn in diesem Moment entsteht in der BOS-Rettungsstation Samboja Lestari eine Anlage, die für BOS bahnbrechend ist. «Die neue Solaranlage wird ganz Samboja Lestari mit sauberer Sonnenenergie versorgen und so jedes Jahr 80 000 Franken einsparen, die zuvor für die Stromgewinnung über Dieselgeneratoren ausgegeben wurden. Finanziert wird das knapp eine Million teure Projekt – das wir vor Ort gemeinsam mit BOS Australien und der BOS Foundation realisieren – über Stiftungsgelder aus der Schweiz.» 
 

BOS ist überzeugt: Der Erhalt der Biodiversität kann zudem nur gelingen, wenn der Regenwald- und Artenschutz begleitet wird von nachhaltigen Entwicklungsprojekten, Bildungs- und Aufklärungsarbeit – hier wie dort. Wichtige Aufklärung leistet der Film von David Attenborough, indem er aufrüttelt und uns die ungeschönte Wahrheit in beklemmenden Bildern präsentiert. Um wegzuschauen, reicht die Zeit nicht mehr aus. Es gilt zu handeln und mit der Natur statt gegen sie zu arbeiten, wie Attenborough treffend festhält. Die Menschheit ist Teil des Problems, aber wir alle können Teil der Lösung werden. 
       
    

Filmtipp zum Tag der Biodiversität: «A Life On Our Planet» auf Netflix