Die neue Heimat

Kehje Sewen - Ost-Kalimantan

Kehje Sewen - "Großer Affe" in der Sprache der Dayaks - ist ein insgesamt 86.000 Hektar (860 km²) großes Regenwaldgebiet im Nordwesten der Provinz Ost-Kalimantan. Für dieses Gebiet hat die BOS Foundation im Jahr 2010 vom Staat eine Nutzungskonzession (Ecosystem Restoration Concession: ECR), um Orang-Utans auszuwildern. Diese ist zunächst auf 60 Jahre beschränkt, es besteht jedoch die Option einer Verlängerung um weitere 30 Jahre.
Auswilderungsgebiet Kehje Seven
Wälder gehören nach indonesischem Recht dem Staat, ein regelrechter Kauf größerer Waldflächen ist deshalb nicht möglich. Der Staat vergibt jedoch gegen Entgelt verschieden definierte Nutzungsrechte, insbesondere eben auch für ausgedehnte Ölpalmen- und andere Plantagen, für die der Wald zerstört wird. Mittlerweile ist es aber auch möglich, das Recht (und die Pflicht) zu erwerben, den betreffenden Wald im Sinne seiner Erhaltung zu „nutzen“.

Allerdings wird auch die ECR vom Staat wie eine kommerzielle Nutzungskonzession behandelt und kann rechtlich nur von Unternehmen erworben werden. Die BOS Foundation gründete deshalb die Firma PT. Restorasi Habitat Orangutan Indonesia (PT. RHOI), die im Auftrag von BOS die Nutzungsrechte hält und das Gebiet verwaltet. Auch finanziell stellt der Staat derartige Schutzkonzession einer kommerziellen Nutzung gleich und verlangt hohe Gebühren. Kehje Seven unter Schutz zu stellen, kostete die BOS Foundation umgerechnet über eine Million Euro.

Geographie

Von den 860 km² Gesamtfläche sind jedoch nur etwa 390 km² als Auswilderungsgebiet geeignet, nämlich jene, die unter 900 Metern Höhe liegen. Darüber wird das Nahrungsangebot zu knapp. Kehje Sewen ist per Jeep zu erreichen, was von Samboja Lestari aus immerhin ca. 15 Stunden dauert. Das restliche Stück zum Basis-Camp muss zu Fuß zurückgelegt werden. Bedingt durch seine Topographie lohnte sich der kommerzielle Holzeinschlag nicht, darum besteht das Gebiet noch zu weiten Teilen aus nahezu unberührtem Primärwald. Insgesamt können dort ca. 130 Orang-Utans (aus Samboja Lestari) freigelassen werden, was seit April 2012 auch erfolgreich geschieht.
Kehje Sewen und Murung Raya gehören zu den wenigen Gebieten, die für ausgewilderte Orang-Utans weitgehend sicher sind. Ihre geographische Lage und schwierige Topographie erschweren die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Außerdem gibt es keine größeren wilden Orang-Utan-Populationen, die mit den Neuankömmlingen in Konkurrenz und Konflikt geraten könnten.

Wie in Murung Raya (Zentral-Kalimantan) verläuft auch in Kehje Sewen eine Wasserscheidenlinie. Aus ihr kommt der Mahakam-Fluss, der durch Ost-Kalimantan fließt und in Samarinda nahe Samboja Lestari ins Meer mündet. Einige Wälder stehen hier bereits unter Schutz, was die ökologische Vernetzung Kehje Sewens und seinen ökologischen Wert noch erhöht. Ebenfalls wie Murung Raya liegt das Gebiet vor einer Gebirgskette. Sie trennt das indonesische Kalimantan vom malaysischen Teil Borneos.
Die neue Heimat Kehe Seven

Bukit Batikap - Zentral-Kalimantan

Die Regentschaft Murung Raya ist die abgelegenste der 13 Regentschaften (sog. Administrativen Distrikten)
Die neue Heimat Bukit-Batikap
in Zentral-Kalimantan, geografisch gelegen in der nord-östlichsten Ecke der Provinz. Das Verwaltungszentrum ist die Grenzstadt Puruk Cahu, die mit dem Boot, mit kleinen Flugzeugen oder mit dem Auto erreicht werden kann. Hinter Puruk Cahu sind die Transportwege jedoch schwierig, da kaum entwickelt. Murung Raya's Geografie ist gekennzeichnet durch die Flussquelle des grosses Barito-Stroms, des grössten Flusses in Süd-Borneo. Die Quelle des Flusses besteht genau genommen aus drei Zuflüssen, die nördlich von Puruk Cahu zusammenfliessen. Zwischen diesen Flüssen befindet sich hügeliges Gebiet, nördlich mit bis 1'500 Meter hohen Bergen, doch meist unter 500 Höhenmetern. Diese Gebiete sind dicht bewaldet.
Die Menschen in der Region kommen aus verschiedenen Gebieten, die meisten gehören aber zur ethnischen Gruppe der Dayaks, die ursprünglich nomadisch lebten, sich dann aber in verschiedenen Dörfern rund um diese Gebiete niedergelassen haben und heute vor allem vom Fischfang und der Landwirtschaft oder von lokalen Dienstleistungen (Schulen, Administration etc.) leben. Eine Biodiversitätsstudie von BOS ergab, dass die Waldgebiete im Murung Raya Distrikt reich an Nahrungspflanzen für Orang-Utans sind. Zudem sind sie durch die durchaus breiten Flussquellen isoliert gelegen. Dort befindet sich ein über 200 km² grosses Gebiet, für das BOS die Landnutzungsrechte erwerben konnte. Seit 2012 werden dort nun Orang-Utans aus Nyaru Menteng ausgewildert.
Flusslauf in Bukit Batikap

Gemeinsam packen wir alle mit an!

Damit auch in Zukunft ausgewildert werden kann

Seit 2012 gehen die Auswilderung mit grossen Schritten voran. Schon jetzt haben wir deutlich mehr als 500 Orang-Utans ausgewildert (535 Stand Ende 2023) die bereits 34 Babys in der Wildnis geboren haben. Sie begründen eine neue, wilde Orang-Utan-Population

 

Seit einigen Jahren hat BOS mit dem Bukit Baka Bukit Raya National Park ein weiteres Auswilderungsgebiet hinzugewonnen. Auch innerhalb der Schutzwälder, die wir bereits für Auswilderungen nutzen, suchen wir fortlaufend nach weiteren geeigneten Gegenden. So erweitern wir ständig unsere Möglichkeiten, gerettete und rehabilitierte Orang-Utans zurück in ihren natürlichen Lebensraum zu bringen, wo sie in Sicherheit leben können. Danke, dass Sie uns dabei unterstützten! 

Mit Ihrer Spende können Sie einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Lebensräume der Orang-Utans leisten!

Von Herzen sagen wir danke!