Die Gesichter hinter dem Kampf für die Orang-Utans – Teil 2

BOS Foundation-Mitarbeiter Imam Ghozali hält Ausschau

© BOS Foundation | Isna

An der Basis der BOS Foundation stehen Menschen, die täglich hart arbeiten und ihre Leidenschaft für die Orang-Utans zu ihrem Beruf gemacht haben. Sie sind unsere «Orangutan Warriors». Ihre Hingabe und ihr Engagement machen es möglich, dass viele der Orang-Utans aus den Rettungsstationen den Weg in die Freiheit schaffen und ihr Leben in geschützten Regenwaldgebieten verbringen können.

Lernen Sie Mitarbeitende der BOS Foundation kennen

 

Wir möchten Ihnen in dieser Reihe einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit in den Rettungsstationen geben und Ihnen in den nächsten Monaten einige Mitarbeitende vorstellen. Den Anfang machten wir mit Hanni, die als als einzige Frau Teil des achtköpfigen Enrichment-Teams der Rettungsstation Nyaru Menteng ist. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen Imam Ghozali vorstellen. Er arbeitet in der Rettungsstation Samboja Lestari in Ost-Kalimantan, wo er sein Leben den Orang-Utans widmet – und das schon seit über 20 Jahren! Sein Herz hat er insbesondere an jene Tiere verschenkt, die keine Chance mehr auf eine Auswilderung haben. Für sie hat er einen grossen Wunsch.

Es findet zusammen, was zusammengehört

 

Imam Ghozali – von seinen Kolleginnen und Kollegen meistens einfach nur «Pak Cik» genannt – kommt aus Lumajang in Ost-Java. In seiner leitenden Position ist er zuständig für die Koordination der Waldschule 2 und verantwortlich für den Unterhalt und die Pflege der künstlich angelegten Vor-Auswilderungsinseln in Samboja Lestari. Er kümmert sich mit viel Engagement und Herzblut um die Rettungsstation und das Aufforstungsprojekt auf den 1 800 Hektar Land in Samboja Lestari. 

1997 beschloss Pak Cik, seine Heimatstadt zu verlassen, um sich auf die Suche nach einer Beschäftigung in Kalimantan zu begeben. Und obwohl Pak Cik noch nie zuvor mit Menschenaffen zu tun hatte, kam es, wie es kommen musste: In Ost-Kalimantan wurde ihm sogleich eine Stelle bei der BOS Foundation angeboten, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in Wanariset Samboja befand. Zu seinen ersten Erfahrungen im neuen Beruf gehörte die Anwesenheit bei der allerersten Auswilderung eines Orang-Utans im Schutzwald Gunung Beratus.

Nach einer Unterbrechung kam Pak Cik 1999 erneut zur BOS Foundation und arbeitete zwei Jahre lang im Herbarium. Dort erfuhr er viel über die Ernährung der Orang-Utans und lernte, wie im Regenwald Proben der Tiere gesammelt werden können. In seiner anschliessenden Anstellung als Tierpfleger kam Pak Cik den Orang-Utans noch näher.

Viele Jahre und zahlreiche Erinnerungen

 

Die langjährige Arbeit mit hunderten von Orang-Utans führte Pak Cik zu seiner leitenden Position bei der BOS Foundation, die er heute innehat. Ein aufregender Moment in dieser Zeit sei ihm besonders in Erinnerung geblieben, wie er selbst erzählt: So erwachte ein grosser, ausgewachsener Orang-Utan ganz plötzlich frühzeitig aus seiner Narkose, während er gerade von Pak Cik und seinem Team umgesiedelt werden sollte. In solchen Fällen sei schnelles, sorgfältiges Arbeiten besonders wichtig. Dank seiner Erfahrung und der ruhigen Führung gelang es Pak Cik, Panik zu verhindern und das Tier mit seinen Teamkolleginnen und -kollegen sicher in einem Käfig unterzubringen. Der Umgang mit grossen Wildtieren ist nicht ungefährlich, betont Pak Cik. Für ihn hat es deshalb oberste Priorität, seine Angestellten professionell zu instruieren und immer wieder daran zu erinnern, vorsichtig vorzugehen.

BOSF-Mitarbeiter Imam Ghozali säubert Gewässer auf einer Vor-Auswilderungsinsel

© BOS Foundation | Fachmi

Hoffnung für die Orang-Utans

 

Pak Cik hofft, dass die heute existierenden Waldgebiete auch künftigen Generationen zugute kommen und Schutzgebeite trotz der Nähe zu zahlreichen Minen und Plantagen aufrecht erhalten werden können. «Ich wünsche mir, dass jeder Orang-Utan in Samboja Lestari eines Tages ausgewildert werden kann. Aber wir müssen der Tatsache ins Auge blicken, dass es Tiere gibt, die diese Chance nicht bekommen werden. Für sie erhoffe ich mir, dass mehr Inseln gebaut werden können, auf denen nicht auswilderbare Orang-Utans ein Zuhause finden.» Pak Cik ist überzeugt, dass künstlich angelegte Inseln mit einer grossen Vielfalt an Pflanzenarten perfekt geeignet sind, Orang-Utans ein Zuhause mit genügend Nahrung zu bieten.

BOSF-Mitarbeiter Imam Ghozali auf einer Vor-Auswilderungsinsel, Samboja Lestari

© BOS Foundation | Isna

Unterstützen Sie die Arbeit in den BOS-Rettungsstationen

Helfen Sie Pak Cic und seinem Team, die Orang-Utans auf ihrem Weg zur Auswilderung zu begleiten und auch nicht auswilderbaren Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen.