BOS Schweiz auf dem Swiss Green Economy Symposium

Sophia Benz, Geschäftsführerin BOS Schweiz zu Gast beim SGES

Wir von BOS Schweiz hatten die grosse Chance, am diesjährigen Swiss Green Economy Symposium in Winterthur teilzunehmen. Diese Veranstaltung brachte Fachkräfte aus der Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zusammen. Wissen auszutauschen und sich besser zu vernetzen, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für die grossen Umweltprobleme unserer Zeit zu finden, waren die erklärten Ziele.

 

Foto: SGES2023

Gemeinsam mehr erreichen

Mit über 2'000 Teilnehmenden und 250 Rednerinnen und Rednern haben wir uns u.a. in 16 Innovationsforen in zukunftsrelevante Themen vertieft. Die Energiewende, nachhaltige Landwirtschaft, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Kommunikation standen beispielsweise auf der Tagesordnung. Im grossen Plenum diskutierten wir vor knapp 500 Personen und mit weiteren geladenen Expertinnen und Experten zum Thema Ernährungssicherheit und Biodiversität. An unserem BOS Schweiz-Infostand konnten die Teilnehmenden Fragen stellen und staunend per VR-Headset in die BOS-Waldschule eintauchen.   

Auch wir staunten über zahlreiche innovative Ansätze für mehr Nachhaltigkeit, wie z.B. Schuhsohlen aus Bananen, Drohnen, die sich an Bäume heften, selber Proben nehmen und Biodiversitäts-Studien revolutionieren sollen, den ungebrochenen Erfolg von Fleischersatzprodukten, zirkuläre Batterien oder das Nachhaltigkeitspotenzial der Luftfahrt.   

Regenwaldschutz gleich Klimaschutz

Viele Firmen sind bereits auf gutem Wege, gestalten ihre internen Prozesse immer klimaschonender und kompensieren schwer vermeidbare Emissionen. Nach wie vor findet aber das meiste unternehmerische Engagement im Nachhaltigkeitsbereich im Unternehmen selbst oder in unmittelbarer, geographischer Nähe zur Schweiz, zu eigenen Produktionsstätten und aktuellen oder zukünftigen Absatzmärkten statt. Kompensationsprojekte werden gerne bequem über Dritte abgewickelt und bleiben in Bezug auf ihre Kompensationsleistungen wenig nachvollziehbar. 

Hier bieten wir eine echte Alternative: Freiwilligen und holistischen Waldschutz dort, wo er am effizientesten ist und mit grösstmöglicher Transparenz. In enger Zusammenarbeit mit unseren Unternehmenspartnerinnen und -partnern erarbeiten wir massgeschneiderte Spendenmechanismen, auf Wunsch mit der Möglichkeiten, selbst mitanzupacken und sich von der Wirksamkeit der Projekte vor Ort zu überzeugen. Mit über 50 bestehenden Unternehmenspartnerschaften, vom kleinen Bio-Laden bis hin zum multinationalen Konzern, haben wir einen breiten Erfahrungsschatz aufgebaut und können mit kreativen Projektideen zur Seite stehen. Unsere Regenwaldschutzprojekte befinden sich in tropischen Torfmoor-Gebieten und in den letzten Primärregenwäldern Borneos, denn dort lassen sich die grössten Klima- und Biodiversitäts-Effekte erzielen. Diese werden von unseren Projektverantwortlichen von der Planungsphase bis zur Erfolgsevaluation begleitet, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. 

Regenwald- und Klimaschutz gehen Hand in Hand. Es ist absolut notwendig, dass sich Firmen in der Schweiz nicht nur mit der aktuellen Zerstörung des Regenwaldes in Indonesien und der damit verbundenen Freisetzung von CO2 auseinandersetzen, sondern genau dort auch gegensteuern. Die Klimakrise wird weder in der Schweiz allein verursacht, noch wird sie in der Schweiz alleine gelöst. Wir sind daher sehr dankbar, dass unser Anliegen und unsere Organisation im offiziellen Programm des Symposiums Platz fanden und hoffen auf eine Vertiefung des so relevanten und aktuellen Waldschutz-Themas im nächsten Jahr. Das Klima- und Innovationsgesetz verpflichtet Unternehmen schliesslich dazu, bis 2050 klimaneutral zu werden. Hierfür müssen wir ausserhalb unserer Landesgrenze denken und mehr Projekte zum Schutz der Regenwälder realisieren - nicht, weil es dafür Zertifikate gibt, sondern weil es der richtige und sinnvollste Weg ist, angesichts knapper Zeit und Ressourcen.

Wir freuen uns, im Nachgang mit einigen Unternehmen und Start-ups in Kontakt zu bleiben. Der direkte Austausch zwischen den implementierenden Organisationen mit effektiven, effizienten und transparenten Waldschutz-Projekten auf der einen Seite und den Firmen, Sponsoren und potentiellen Geldgebern auf der anderen ist notwendiger denn je. Ehrliches Engagement lässt sich nicht auslagern an Unternehmensberatungen oder Zertifizierungs-Plattformen. Warum, wie, wo und mit wem man sich in Sachen Waldschutz engagieren möchte, sind Fragen, die im Unternehmen selbst diskutiert werden sollten und denen sich BOS Schweiz gerne und in durchaus kritischer Abgrenzung zu anderen stellt.  

Auch nach dem Symposium arbeiten wir gemeinsam an Lösungsansätzen im Arten- Regenwald und letztlich Klimaschutz - ganz im Sinne des diesjährigen Mottos des Swiss Green Economy Symposiums: «Gemeinsam mehr erreichen».

Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Spende!